"Charlie-Hebdo"-Publikationschef: Meinungsfreiheit wird zum Luxusgut 

Der Publikationschef der französischen Satirezeitung "Charlie Hebdo" beklagt die hohen Sicherheitskosten zum Schutz der Redaktion. Es sei nur noch unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen möglich, in den Genuß von Meinungsfreiheit zu kommen - sie werde zu einem Luxusgut.

Vor dem dritten Jahrestag des Anschlags auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo hat Publikationschef Riss die hohen Kosten für den Schutz der Redaktion beklagt. Die Meinungsfreiheit sei dabei, ein "Luxusgut" zu werden, "das in Zukunft nur vermögende Medien werden genießen können", schreibt er in der Ausgabe, die an diesem Mittwoch erscheint.

Jede Woche müsse das Blatt allein 15 000 Exemplare verkaufen, nur um die Sicherheitsmaßnahmen für die Redaktionsräume zu bezahlen, erklärte der Karikaturist, der mit bürgerlichem Namen Laurent Sourisseau heißt.

Zwei Islamisten hatten am 7. Januar 2015 einen Anschlag auf die Pariser Redaktion von Charlie Hebdo verübt und zwölf Menschen ermordet, darunter bekannte Zeichner. Am Jahrestag am kommenden Sonntag wird auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron der Opfer gedenken.

Die Redaktion von Charlie arbeitet heute unter dem Schutz privater Sicherheitsleute, mehrere Mitarbeiter stehen auch unter Polizeischutz. Die neue Adresse der Redaktion in Paris wird geheimgehalten. Der Journalist Fabrice Nicolino schreibt in der aktuellen Ausgabe: "Der 7. Januar 2015 hat uns in eine neue Welt katapultiert, mit bewaffneten Polizisten, Sicherheitsschleusen und gepanzerten Türen, Angst, Tod."

(rt deutsch/dpa)