Zum zweiten Mal in Folge: Selenskij darf keine Rede bei den Oscars halten

Die Rede des ukrainischen Präsidenten bei den diesjährigen Oscars soll wieder ausfallen, berichtet die Zeitschrift Variety unter Berufung auf ihre Quellen. Die Verleihung findet am 12. März statt.

Wie die Zeitschrift Variety am Donnerstag berichtete, darf der ukrainische Präsident bei der Oscar-Verleihung im März im zweiten Jahr in Folge nicht sprechen. Mike Simpson, ein hochrangiger Hollywood-Agent der Agentur WME, wollte angeblich vermitteln, damit Wladimir Selenskij ein Grußwort bei der Veranstaltung hält. Doch die Academy of Motion Picture Arts and Sciences ließ sich nicht umstimmen, heißt es in dem Artikel. Die US-Filmakademie hat den Bericht nicht kommentiert. Aus dem Büro des ukrainischen Präsidenten gab es keine Informationen, ob Selenskij bei der Zeremonie hatte sprechen wollen oder nicht.

Auch im vergangenen Jahr soll Will Packer, der Produzent der Oscar-Verleihung, eine Rede von Selenskij abgelehnt haben. Angeblich habe er argumentiert, dass Hollywood der Ukraine nur deshalb Aufmerksamkeit schenke, weil die von dem Konflikt Betroffenen weiße Hautfarbe hätten. Im Gegensatz dazu habe Hollywood Kriege ignoriert, von denen farbige Menschen betroffen seien.

Der Schauspieler Sean Penn hatte hingegen zum Boykott der Preisverleihung aufgerufen und warnte, er werde seine eigenen Oscarstatuen einschmelzen, falls der Politiker nicht sprechen darf. Im November schenkte Penn bei seinem Kiew-Besuch Selenskij einen seiner Oscars.

Seit Kriegsbeginn ist Wladimir Selenskij bei großen öffentlichen Veranstaltungen allgegenwärtig. Per Video sprach er unter anderem bei den Filmfestivals in Cannes, Venedig und Berlin sowie bei den Grammy Awards und beim Musikfestival in Glastonbury. In seinen Reden wies er auf den Konflikt hin und bat um Unterstützung für die Ukraine.

Das Sanremo-Festival in Italien hat im vergangenen Monat einen geplanten Auftritt des ukrainischen Präsidenten allerdings abgesagt, nachdem ein Teilnehmer der Veranstaltung aus Protest auf seinen eigenen Auftritt verzichtet hatte. Auch die FIFA soll vor dem WM-Finale laut einem CNN-Bericht eine Botschaft von Selenskij abgelehnt haben.

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