Brutale Vergewaltigung einer 16-Jährigen erschüttert Spanien

Die spanischen Behörden untersuchen eine brutale Vergewaltigung, deren Opfer eine 16-Jährige ist. Die Besucherin einer Halloween-Party soll möglicherweise von mehreren Männern sexuell missbraucht worden sein. Der Fall sorgt derzeit in dem EU-Land für viel Aufsehen.

Seit dem 1. November untersucht die katalanische Regionalpolizei Mossos d'Esquadra eine brutale Vergewaltigung, die eine 16-Jährige in der Stadt Igualada in der Provinz Barcelona erlitten hat. Ein LKW-Fahrer fand die Minderjährige am Montag um 7:30 Uhr auf einem Industriegelände. Das Mädchen lag bewusstlos, halbnackt und blutbeschmiert auf einem offenen Feld vor einer Eisenbahnstation.

Das Mädchen wurde mit schweren Verletzungen im Genitalbereich und einem Schädel-Hirn-Trauma umgehend in ein Krankenhaus in Igualada eingeliefert. Da man um das Leben der Patientin fürchtete, wurde sie auf die Intensivstation des Krankenhauses Hospital Sant Joan De Déu in Barcelona verlegt. Die Kopfverletzung erforderte einen chirurgischen Eingriff.

Zuvor hatte sich das Mädchen mit mehreren Freundinnen dazu verabredet, in der Halloween-Nacht in die Disko zu gehen. Die Familie der Minderjährigen setzte sich mit ihr um 2 Uhr und um 5 Uhr in Verbindung, um sich danach zu erkundigen, ob alles in Ordnung sei. Auf die letzte Nachfrage antwortete die 16-Jährige, es gehe ihr gut, sie werde den Sechs-Uhr-Zug nehmen, um nach Hause zurückzukehren. Dann kam der Anruf der Polizei.

Nach Angaben der Ermittler soll das Mädchen die Disko kurz vor 6 Uhr verlassen haben und bereits kaum anderthalb Stunden später von dem LKW-Fahrer bewusstlos und schwer misshandelt entdeckt worden sein. In den vergangenen Tagen wertete die Polizei die Aufnahmen der auf dem Industriegelände installierten Sicherheitskameras aus und befragte mehrere Augenzeugen. Die Untersuchung konzentrierte sich zuletzt darauf, die Personen zu identifizieren, mit denen das Mädchen die Disko verlassen hatte.

Obwohl sich das Opfer an die Geschehnisse jenes verhängnisvollen Morgens nicht erinnern kann, hat die Polizei nach Angaben des Fernsehsenders La Sexta zwei Menschen identifiziert, die in die Vergewaltigung verwickelt sein sollen. Das Opfer habe seine Angreifer demnach gekannt.

Der Fall des Mädchens schlägt derzeit hohe Wellen in ganz Spanien. Viele Menschen solidarisieren sich mit dem Opfer. In Masquefa, dem Heimatdorf des Mädchens, haben sich Hunderte Einwohner vor dem Gemeinderat versammelt, um die Misshandlung an der 16-Jährigen mit einer Schweigeminute zu verurteilen. Ähnliche Kundgebungen fanden in Igualada und anderen Ortschaften statt. Auch die spanische Ministerin für Gleichberechtigung Irene Montero äußerte sich zu dem Fall. Auf Twitter bekundete sie ihre Unterstützung für das Mädchen und wünschte dem Opfer eine schnelle Genesung. 

"Mögen die Straße, die Nacht und die Feier auch uns Frauen gehören."

Die Mutter des Opfers schrieb inzwischen einen Brief an den spanischen Regierungschef Pedro Sánchez und forderte ihn auf, "diesen Gräueltaten" ein Ende zu setzen. Das Gesetz solle den Angreifern gegenüber hart sein. Die Frau verlangte außerdem verschärfte Sicherheitskontrollen in den Freizeitzonen für Jugendliche und eine Trennung der Besucher nach Altersgruppe. Es müsse der Grundsatz gelten: "Wo Minderjährige sind, dürfen Erwachsene nicht hin". Außerdem forderte sie eine öffentliche Liste von Mördern und Vergewaltigern, um diesen den Zugang zu den Freizeitzonen für Jugendliche zu verbieten.

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