Anlässlich des Internationalen Mädchentags, der am 11. Oktober begangen wird, hat der dänische Bauklötzchen-Hersteller eine internationale Studie in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse zeigen, dass fast 71 Prozent der befragten Jungen befürchten, dass sich Außenstehende über sie lustig machen, wenn sie Interesse an sogenannten Mädchenspielzeugen zeigen. Laut Studie begleitet diese Angst nicht nur Kinder, sondern auch deren Eltern. Auch 42 Prozent der Mädchen machen sich laut Studienergebnissen Sorgen, wenn sie mit Spielzeugen spielen, die typischerweise dem anderen Geschlecht zugeschrieben werden.
Die Studie ergab zudem, dass Mädchen in bestimmte Klischees gedrängt werden. Eltern ermutigen ihre Söhne vor allem dazu, Sport oder technikbezogene Aktivitäten zu treiben, bei den Mädchen stehen vor allem Tanzen, Modeunterricht oder Backen auf dem Programm.
"Diese Erkenntnisse unterstreichen, wie tief geschlechtsspezifische Vorurteile weltweit verwurzelt sind", sagte die oscargekrönte Schauspielerin und Aktivistin Geena Davis. Sie hatte das Geena Davis Institute on Gender in Media, das die Umfrage durchführte, im Jahr 2004 gegründet. Seit Anfang 2021 berät das Institut Spielzeughersteller, wie sie geschlechtsspezifische Vorurteile angehen sollen, um diese zu bekämpfen und Inklusion zu fördern.
Laut den Unternehmensvertretern wird Lego seine Produkte künftig nicht mehr gezielt für Mädchen oder Jungen vermarkten. Auf der offiziellen Webseite des Unternehmens können Kunden die Spielzeuge nicht mehr nach Geschlecht sortieren, sondern nur nach Interessen und Thema. "Wir arbeiten hart daran, Lego inklusiver zu machen", sagte Julia Goldin, Produktmanagerin bei der Lego Group.
Im Rahmen der Studie befragte das dänische Unternehmen knapp 7.000 Eltern und Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren aus China, Tschechien, Japan, Polen, Russland und Großbritannien.
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