Ehemaliger US-Marineinfanterist twittert Namen aller in Afghanistan gefallenen US-Soldaten

Im Laufe ihrer Militärpräsenz in Afghanistan haben die USA in dem asiatischen Land rund 2.500 Soldaten verloren. Ein US-Journalist ist der Ansicht, dass die Gefallenen nicht vergessen werden dürfen. Binnen zweier Tage veröffentlichte er hunderte Tweets mit ihren Namen.

Der ehemalige US-Marineinfanterist James LaPorta hat mit einer einmaligen Gedenkaktion die Namen aller in den vergangenen 20 Jahren in Afghanistan getöteten US-Soldaten auf Twitter veröffentlicht. Der heutige AP-Reporter begann am 31. August, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, als die USA ihre zwei Wochen lange Evakuierungsmission in dem asiatischen Land beendeten. Mit dem ersten Tweet in der Reihe erinnerte der Afghanistanveteran an den 36-jährigen Evander Earl Andrew, der am 10. Oktober 2001 in Katar an seinen während des Einsatzes "Enduring Freedom" erlittenen Verletzungen gestorben war.

Im Laufe von zwei Tagen postete LaPorta ausschließlich Tweets mit den Namen von US-Kameraden, die während der Afghanistan-Mission gefallen waren. Dabei standen unter jedem Namen das Alter, der Bundesstaat, aus dem der getötete Armeeangehörige stammte, sowie der Todestag und das Land, in dem er gestorben war. 

Der AP-Journalist veröffentlichte die Namen in chronologischer Reihenfolge. Diese Aufgabe nahm zwei Tage in Anspruch, in denen LaPorta ausschließlich diese Gedenktweets postete. Wie es scheint, hat der Journalist diese Reihe auf Twitter nur einmal unterbrochen, um seiner Kollegin Alison Fitzgerald Kodjak mit einem Ja auf die Frage zu antworten, ob er in Ordnung sei. Die AP-Redakteurin bekundete LaPorta ihre Bewunderung und bezeichnete seine Bemühung, an alle während der Afghanistan-Mission gefallenen US-Armeeangehörige zu erinnern, als sehr wichtig.

Den letzten Tweet in der Reihe postete der Afghanistanveteran am 1. September. Hierin gedachte er dem 23-jährigen Ryan C. Knauss, der am 26. August 2021 in Afghanistan getötet worden war.

Mehrere Twitter-Nutzer bedankten sich bei LaPorta für sein Engagement, um die Erinnerung an die Getöteten aufrechtzuerhalten.

In der Nacht zum Dienstag hatten die USA ihre letzten Soldaten aus Kabul abgezogen und damit den internationalen Militäreinsatz in Afghanistan nach fast 20 Jahren beendet. Der Einsatz verschlang Unsummen an Geld. Zehntausende Zivilisten und afghanische Sicherheitskräfte kamen ums Leben, ebenso mehrere Tausend internationale Soldaten, darunter 2.461 US-Amerikaner. Nur wenige Tage vor dem Ende des Einsatzes starben 13 US-Soldaten bei einem Anschlag vor dem Flughafen von Kabul.

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