Nach der Aufhebung der meisten COVID-19-Beschränkungen in England am Montag hatte Premierminister Boris Johnson angekündigt, dass der Zugang zu zahlreichen Veranstaltungsorten künftig nur mit Impfnachweisen, die vom nationalen Gesundheitsdienst NHS herausgegeben wurden, erlaubt wird. Gegen diese Maßnahme protestierte der britische Gitarrist Eric Clapton unverzüglich in den sozialen Netzwerken. Auf Twitter schrieb er:
"Nach der Ankündigung des Premierministers am Montag, dem 19. Juli 2021, fühle ich mich der Ehre verpflichtet, eine eigene Ankündigung zu machen: Ich möchte sagen, dass ich auf keiner Bühne auftreten werde, wenn dort ein diskriminiertes Publikum anwesend ist. Ich behalte mir das Recht vor, die Show abzusagen, wenn nicht für alle Menschen eine Möglichkeit geschaffen wird, diese zu besuchen."
Die Nachricht flankierte Clapton mit einem Link zu "Stand and Deliver", dem Protest-Song gegen Lockdowns, den er im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem nordirischen Musiker Van Morrison aufgenommen hatte.
Laut dem Magazin Rolling Stone soll Clapton allerdings erst im Mai 2022 in Großbritannien bei zwei Konzerten wieder auftreten. Für September habe er jedoch eine Reihe von Terminen in Nordamerika geplant.
Die Ankündigung löste in den USA geteilte Reaktionen aus. Während manche Menschen Clapton für seinen Kampf gegen "arrogante Tyrannei" lobten, erinnerten andere an die rassistischen Kommentare des 76-Jährigen, die er in den 1970er-Jahren gemacht hatte.
Eric Clapton ist seit langem ein bekennender Kritiker der COVID-19-Maßnahmen. Anfang dieses Jahres geriet er in Kritik, nachdem er sich über eine katastrophale gesundheitliche Erfahrung in Folge einer Corona-Impfung beschwert hatte. Der Musiker berichtete über starke Schmerzen, weswegen er das Gitarrenspiel für eine ganze Woche habe aussetzen müssen.
Zuvor hatten die Pläne der britischen Regierung, nach der Aufhebung der COVID-19-Auflagen flächendeckend Corona-Impfausweise einzuführen, für Widerstand in der Bevölkerung gesorgt. Mehrere Petitionen wurden gestartet und es kam zu Straßenprotesten.
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