Haftbefehl nach Spuckattacke: Marilyn Manson stellt sich der Polizei

Nach einem bizarren Spuckvorfall bei einem Konzert im August 2019 muss sich der US-Schockrocker Marilyn Manson vor Gericht verantworten. Knapp zwei Jahre nach dem Ausstellen eines Haftbefehls stellt sich der Musiker den Behörden. Ihm droht bis zu einem Jahr Haft.

Die Polizei in Gilford im US-Bundesstaat New Hampshire hatte im Mai bekanntgegeben, dass bereits seit Oktober 2019 ein Haftbefehl gegen Manson vorliegt. Manson habe diesen komplett ignoriert, hieß es. Die Anwälte des Musikers bestreiten dies jedoch und behaupten, mit den Behörden seit Bekanntwerden des Haftbefehls durchgehend in Kontakt gewesen zu sein. 

Laut Angaben der Online-Zeitung TMZ ist der Sänger vor einer Woche in Los Angeles bei der Polizei vorstellig und gegen Kaution wieder freigelassen worden. Er soll sich zugleich verpflichtet haben, keine Straftaten zu begehen, keinen Kontakt mit seinem mutmaßlichen Opfer aufzunehmen und zu allen Gerichtsterminen zu erscheinen.

Im August soll der Fall vor einem Gericht in New Hampshire verhandelt werden. Bei einem Schuldspruch drohen Manson bis zu einem Jahr Haft oder eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 2.000 US-Dollar. 

Der Haftbefehl geht auf einen Vorfall mit einer Kamerafrau bei einem Konzertauftritt des Rockers im August 2019 in Gilford zurück. Nach US-Medienberichten soll der Rocker bei dem Konzert eine Filmkamera bespuckt haben. TMZ veröffentlichte ein kurzes Video des Vorfalls. Nach Auffassung der Polizei erlitt das mutmaßliche Opfer zwar keine Verletzungen, der 52-Jährige Musiker muss sich aber wegen "unberechtigten Körperkontakts" verantworten.

Dem aktuellen Strafverfahren ging eine Anzahl von Vorwürfen und Klagen voraus, die mehrere Frauen in den vergangenen Monaten wegen sexueller oder physischer Gewalt gegen Manson vorgebracht hatten. So warf unter anderem Schauspielerin Evan Rachel Wood ihrem Ex-Freund im Februar in einer Nachricht auf Instagram jahrelangen grauenhaften Missbrauch vor. Die Polizei in Los Angeles leitete daraufhin eine Untersuchung wegen häuslicher Gewalt ein.

Der Sänger wies die Vorwürfe wiederholt zurück. Seine Kunst und sein Leben seien seit langem "Magnete für Kontroversen", die Behauptungen über ihn seien aber "schreckliche Verfälschungen der Realität", schrieb der Musiker im Februar auf Instagram.

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(rt/dpa)