"Hello, can you hear me? This is Maxwell Strauß, speaking from the presidential palace here in New Munich", sagt Kabarettist Helmut Schleich in gebrochenem Englisch. Er verkörpert eine erfundene Figur – einen Diktator, der in Afrika lebt und Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß ist.
Kritiker stoßen sich jedoch daran, dass die Figur ein schwarz bemaltes Gesicht hat, also sogenanntes Blackfacing. Von Blackfacing spricht man bekanntlich, wenn sich Weiße schminken, um stereotyp Schwarze darzustellen.
Der satirische Beitrag, gezeigt am Donnerstagabend in der Sendung "SchleichFernsehen", löste eine Vielzahl Beschwerden auf Twitter aus. Wer im Jahr 2021 solche Szenen produziere, wolle bewusst provozieren, kritisierten Twitternutzer. "Der BR feiert Ostern wohl die Auferstehung des puren Rassismus", twitterte der SPD-Bundestagsabgeordnete für Wuppertal, Helge Lindh.
Es gab aber auch Gegenstimmen:
Der Bayerische Rundfunk (BR) verteidigte seinen Sketch. Eine Sprecherin des BR teilte mit, die Diskussionen zum Thema Blackfacing und die damit verbundene Problematik seien der Redaktion sehr wohl bewusst gewesen und im Vorfeld der Sendung intensiv mit Helmut Schleich diskutiert worden.
"In einem Satireformat muss dem Künstler aber auch ein bestimmter Freiraum für satirische Überhöhungen zugebilligt werden. Die künstlerische Freiheit ist ein hohes Gut, lotet aber manchmal auch Grenzen aus", so der Sender.
Ferner teilte der BR mit: Die Kunstfigur Maxwell Strauß sei ausdrücklich eine Karikatur von Franz Josef Strauß und sei als solche nicht losgelöst vom Text zu beurteilen: Inhalt des Beitrages sei das autoritäre Machtverständnis der Kunstfigur Maxwell Strauß.
Laut BR sagte Schleich zu dem Beitrag, als Kabarettist sei es seine Aufgabe, Dinge überspitzt darzustellen. "Gerade durch einen erfundenen Sohn Maxwell Strauß zeige ich den Import neokolonialer Strukturen aus dem globalen Norden nach Afrika auf".
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