Immer noch Geschmacksstörungen nach COVID-19-Erkrankung: "Es sind jetzt schon über drei Monate"

SARS-CoV-2 ist vor allem als Atemwegserkrankung bekannt. Doch das Coronavirus scheint auch eine Reihe weiterer Symptome hervorzurufen – etwa Geschmacksstörungen. Auch jüngere Menschen können darunter leiden. Chronisch Erkrankten drohen angeblich Depressionen.

Nach ihrer COVID-19-Erkrankung hat die 25-jährige Gabriella Forgione komplett ihren Geruchs- und Geschmackssinn verloren. Alles, was sie anfasst, schmeckt nach nichts, riecht nach nichts, ist austauschbar. Seit drei Monaten zieht sich diese Sinneseinschränkung nun bei ihr schon hin. Die junge Apothekerin erklärt:

"Manchmal sage ich mir: 'Heute ist der Tag, an dem ich etwas essen werde, worauf ich richtig Lust habe'. Doch ich kann nichts mehr schmecken. Das ist furchtbar enttäuschend."

Für viele ist der Geschmacksverlust eine Horror-Vorstellung. Doch mehr als ein Drittel der COVID-19-Patienten klagt über genau dieses Phänomen, zumindest für eine kurze Zeit.

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Bei dem Sportstudenten Evan Cesa hält dieser Zustand nun schon seit fünf Monaten an. Der 18-jährige Student sagt:

"Manchmal überspringe ich Mahlzeiten, weil es sich nicht lohnt zu essen, weil ich Zeit vergeude und keine Lust darauf habe. Früher habe ich Freude am Essen gehabt, an allerlei Gerichten und Snacks. Jetzt nicht mehr."

Auch wenn viele Wissenschaftler versuchen, der Geschmacksstörung auf den Grund zu gehen, ist er noch nicht umfänglich erklärt. US Ärzte weisen auf die von SARS-CoV-2 infizierte Mundhöhle hin, die dafür verantwortlich gemacht werden könnte. Aber auch, wann sich die Symptome einer Anosmie zurückbilden, ist noch nicht geklärt. Bei denjenigen, bei denen die Symptome nun schon seit über einem Jahr anhalten, befürchten Ärzte, dass dieser Zustand schlussendlich zu extremer Depression führen könnte.

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