Cannabis vs. Corona: Extravagantes Mittel gegen die Pandemie?

Im Zuge der Corona-Krise entwickelt die Wissenschaft nicht nur neue Impfstoffe gegen das Virus, sondern beschäftigt sich auch intensiv mit neuen Medikamenten zur symptomatischen Behandlung von COVID-19-Erkrankungen. Dabei ist auch die Cannabispflanze und deren Wirkstoffe in den Fokus zahlreicher internationaler Studien gerückt.

Im Kern geht es dabei um die modulierende Wirkung von Cannabismedikamenten auf das Immunsystem. Dabei konnten Wissenschaftler Erfolge bei der Eindämmung des sogenannten "Zytokinsturms" beobachten, einer oft tödlich endenden Überreaktion des Immunsystems als Folge einer COVID-19-Erkrankung. 

Die Experten beschreiben darüber hinaus aber noch weitere positive Effekte von Cannabiswirkstoffen. So wurde beobachtet, dass Zellen nach der Anwendung von Cannabisextrakten erhöhte Resistenzen gegen virale Infektionen aufweisen und somit das Infektionsrisiko des Patienten im Vorfeld senken könnten. 

Seit dem Beginn der Corona-Krise sind deshalb die Börsenkurse von Cannabisproduzenten um bis zu 200 Prozent gestiegen. Für das laufende Jahr wird der weltweite Umsatz dieser Industrie bereits mit knapp 36 Milliarden US Dollar beziffert. Tendenz steigend.

RT DE hat sich mit der Neurologin Prof. Dr. Kirsten Müller-Vahl von der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Biotechnologen Prof. Igor Kovalchuk von der Lethbridge University in Calgary über den neusten Stand der Cannabis-Forschungen unterhalten sowie Deutschlands erste legale Cannabisfarm in Schleswig-Holstein besucht.

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