"Wir haben zurzeit überhaupt keinen Grund zu glauben, dass die Olympischen Spiele in Tokio nicht am 23. Juli im Olympiastadion von Tokio eröffnet werden", sagte er der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. Bach bekräftigte, es gebe "keinen Plan B" für die Austragung der Spiele. "Wir wollen diese Spiele sicher und erfolgreich machen", so der 67-Jährige. Die Spiele wurden im Vorjahr pandemiebedingt auf das Jahr 2021 verschoben.
Man könne die Situation im März 2021 nicht mit der im März 2020 vergleichen, da in den Bereichen Wissenschaft, Medizin und Impfungen große Fortschritte erzielt worden seien, so Bach.
Bach wies jedoch auf die Möglichkeit hin, die Anzahl der Zuschauer zu reduzieren. Das IOC müsse ihm zufolge flexibel sein, um das Leben der beteiligten Personen zu schützen. Auch der ehemalige Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees, Richard Pound, betonte, dass Zuschauer keine Bedingung für die Austragung der Olympischen Spiele in Tokio seien. "Die Frage ist, ist dies ein 'Muss' oder 'schön zu haben'. Es ist schön, Zuschauer zu haben. Aber es ist kein Muss", sagte Pound gegenüber Kyodo. Pound zufolge werden derzeit sechs oder sieben Szenarien bezüglich der Frage von Zuschauern erwogen. Ein mögliches Szenario wäre demnach, dass nur japanische Bürger den Wettkämpfen beiwohnen dürfen.
Wegen deutlich gestiegener Coronavirus-Fälle hatte Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga in der Vorwoche den Notstand über den Großraum Tokio hinaus auf sieben weitere Präfekturen ausgeweitet. In jüngsten Umfragen hatte sich eine deutliche Mehrheit der Japaner für eine Absage oder erneute Verlegung von Olympia ausgesprochen. Dennoch hatte auch Regierungschef Suga zuletzt mehrfach bekräftigt, an den Spielen festhalten zu wollen.
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