Deutscher Astrophysiker erhält diesjährigen Physik-Nobelpreis

Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr zur einen Hälfte an den Briten Roger Penrose, zur anderen Hälfte an den Deutschen Reinhard Genzel und Andrea Ghez (USA). Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften teilte dies am Dienstag in Stockholm mit.

Die Wissenschaftler bekamen den Nobelpreis für ihre Forschungen und Entdeckungen zu Schwarzen Löchern. Roger Penrose erhielt den Preis zuerkannt für seinen mathematischen Nachweis, dass die Bildung von Schwarzen Löchern eine verlässliche Erklärung in der Allgemeinen Relativitätstheorie findet. Reinhard Genzel und Andrea Ghez wurden für ihre unabhängig voneinander gelungene Entdeckung (mit dem Very Large Telescope in der Atacama-Wüste im Norden Chiles beziehungsweise mit dem Keck-Observatorium auf Hawaii) eines supermassiven kompakten Objekts im Zentrum unserer Galaxis, der Milchstraße, ausgezeichnet. 

Penrose erdachte geniale mathematische Methoden, um Albert Einsteins allgemeine Relativitätstheorie anzuwenden, teilte das Nobelkomitee mit. Er habe gezeigt, dass diese Theorie auch die Bildung von Schwarzen Löchern erklären kann, jenen Monstern in Zeit und Raum, die alles verschlingen, was ihnen zu nahe kommt. Genzel und Ghez entdeckten, dass ein unsichtbares und extrem schweres Objekt die Umlaufbahnen der nächstgelegenen Sterne im Zentrum unserer Galaxis bestimmt. Ein supermassives Schwarzes Loch sei dafür die einzige derzeit bekannte Erklärung.

Reinhard Genzel wurde im Jahr 1952 in Bad Homburg vor der Höhe, Hessen, geboren. Er ist Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching bei München.

Den ersten Physik-Nobelpreis hatte der deutsche Physiker Wilhelm Conrad Röntgen im Jahr 1901 für die Entdeckung der nach ihm benannten Röntgenstrahlen erhalten.

Die höchste Auszeichnung für Physiker ist in diesem Jahr mit insgesamt zehn Millionen Kronen (rund 950.000 Euro) dotiert – eine Million Kronen mehr als im Vorjahr. Die feierliche Überreichung der Auszeichnungen in Stockholm findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

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