"Berliner Patient": Erster von HIV geheilter Mensch stirbt an Leukämie

Timothy Ray Brown, besser bekannt als der "Berliner Patient", war der erste Mensch weltweit, der durch eine Stammzellentherapie von HIV befreit werden konnte. Nun teilte sein Lebenspartner mit, dass Brown in Kalifornien nach einem Krebsrückfall gestorben ist.

"Mit großer Trauer verkünde ich, dass Timothy heute Nachmittag gestorben ist, umgeben von mir und seinen Freunden, nach einem fünfmonatigen Kampf gegen die Leukämie", schrieb sein Partner Tim Hoeffgen auf Facebook.

Im Jahr 1995 wurde bei Timothy Ray Brown eine HIV-Infektion festgestellt, elf Jahre später zudem akute myeloische Leukämie. Der US-Amerikaner wurde in Berlin mit Stammzellen eines Spenders behandelt, der dank einer seltenen Mutation des CCR5-Gens immun gegen HIV ist. Brown galt danach als "klinisch geheilt" und nahm keine HIV-Medikamente mehr. Seit 2011 lebte er wieder in den USA.

Der Fall des US-Amerikaners inspirierte eine Generation von Ärzten und war ein Hoffnungsschimmer für Patienten, die mit dem AIDS auslösenden Virus infiziert waren. Bis heute ist eine Heilung von AIDS grundsätzlich nicht möglich. Der Erreger kann aber durch antiretrovirale Medikamente in Schach gehalten werden.

Während Brown nach der Behandlung mehr als ein Jahrzehnt von HIV befreit lebte, hatte er im vergangenen Jahr einen Rückfall der Leukämie erlitten. Seine Ärzte sagten, der Blutkrebs habe sich auf seine Wirbelsäule und sein Gehirn ausgebreitet. Er sei kürzlich in seiner Heimatstadt Palm Springs, Bundesstaat Kalifornien, in ein Hospiz eingewiesen worden.

Adam Castillejo, der bis zur Enthüllung seiner Identität als "Londoner Patient" bekannt war, gilt als zweiter Mensch weltweit, bei dem nach einer Stammzellentherapie kein HI-Virus mehr nachweisbar ist. 

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