Corona-Krise: Aus für Berliner Kabarett "Wühlmäuse"

Die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen treffen die Kulturbetriebe hart. Nun hat auch Dieter "Didi" Hallervorden Konsequenzen gezogen: Er entließ das Ensemble seines 1960 gegründeten Kabarett "Die Wühlmäuse", um einer drohenden Insolvenz zu entgehen,

Dieter Hallervorden macht kurzen Prozess: Er hat dem gesamten Ensemble seiner "Wühlmäuse"-Kabarett-Bühne gekündigt. Die Corona-Zwangspause habe ihn dazu gezwungen, so der Schauspieler.

Das Team habe die Nachricht unerwartet erreicht, schriebt der Berliner Kurier und zitiert aus der E-Mail, die Hallervorden jedem seiner Angestellten geschrieben habe: "Du kannst Dir sicher vorstellen, in welchem Ausmaß ich bereits durch die monatelange Schließung meiner Theater zur Ader gelassen wurde. Und an einem gewissen Punkt sind bei aller Liebe zum Theater und zum Kabarett der Opferbereitschaft und den dafür zur Verfügung stehenden Mitteln Grenzen gesetzt."

Die entlassenen Ensemble-Mitgliedern Mathias Harrebye-Brandt, Birthe Wolter, Robert Louis Griesbach und Santina Maria Schrader trifft die Nachricht hart. Griesbach postete auf Facebook "RIP Wühlmäuse Ensemble":

Insolvenz soll vermieden werden

Hallervorden begründete den Schritt gegenüber seinen Schauspielern mit der Corona-Krise, den ausgefallenen Vorstellungen sowie den weggefallenen Einnahmen. In der E-Mail gesteht der 84-Jährige:

Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen, aber ich muss mich jetzt intensiv darauf konzentrieren, meine beiden Theater über die Zeit zu retten.

Hallervorden betreibt in Berlin auch das Schlossparktheater in Steglitz. Eine Insolvenz seiner 60-jährigen Kabarett-Bühne will Hallervorden aber mit allen Mitteln verhindern: "Weil ich es aus meinen privaten Mitteln stütze und unbedingt am Leben erhalten will."

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