KFC-Werbung zum Emanzipationstag auf Trinidad und Tobago empört BLM-Bewegung

Am 1. August wollte die Fast-Food-Kette KFC mit einem neuen Werbeplakat des Tags der Abschaffung der Sklaverei im karibischen Inselstaat Trinidad und Tobago gedenken. Das als Geste der Solidarität gedachte Poster löste jedoch genau gegenteilige Reaktionen aus.

Die Schnellrestaurantkette veröffentlichte einen Gratulationspost auf dem offiziellen Instagram-Account der Niederlassung auf Trinidad und Tobago. Dieser zeigte die Abbildung einer Hühnerkeule, die einen Schatten in Form einer erhobenen Faust – dem Symbol der Black-Power-Bewegung – warf. Der Begleittext der Werbung lautete: "Fröhlichen Emanzipationstag".

Das Zeichen, das für Solidarität, Stärke und Widerstand steht, wird als Logo oder Emblem zahlreicher sozialer Bewegungen auf der ganzen Welt genutzt. So gehört der Protest der afroamerikanischen Sprinter Tommie Smith und John Carlos bei den Olympischen Spielen 1968, bei dem die Geste der erhobenen Faust zum Einsatz kam, zu den bekanntesten politischen Protestaktionen des 20. Jahrhunderts. In jüngster Zeit wurde das Symbol außerdem aktiv von der Black-Lives-Matter-Bewegung übernommen. 

Nach der Veröffentlichung des Beitrags wurden die Profile des Unternehmens in den sozialen Netzwerken im Nu mit negativen Kommentaren überflutet. User beschuldigten KFC, sich Stereotypen über Afroamerikaner zu bedienen, zu denen unter anderem deren angebliche Vorliebe für frittiertes Hähnchenfleisch gehört. Nach heftigen Rassismusvorwürfen sah sich die Firma gezwungen, die umstrittene Werbung zu entfernen.

Stattdessen veröffentlichte die Kette am Tag darauf eine Erklärung, in der sich KFC Trinidad und Tobago für die Werbung entschuldigte. Die Mitteilung wörtlich:

Unsere Absicht war es, die Wichtigkeit dieses historisch bedeutsamen Ereignisses zu betonen und ihr Rechnung zu tragen. Wir erkennen an, dass unsere Posts anlässlich des Emanzipationstages einige negative Reaktionen hervorgerufen haben. Zweifellos haben wir einen Fehler begangen, also möchten wir uns vorbehaltlos für das Vergehen entschuldigen.

Zudem verpflichtete sich KFC zur Revision seiner Unternehmenspolitik, damit solche Vorfälle künftig vermieden werden können.

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