Erste Aufnahmen der Sonne, die bislang noch keiner gesehen hat

Das Raumschiff "Solar Orbiter" hat erste Bilder von der Sonne geschickt, die es bei seiner Annäherung mit dem Stern gesammelt hat. Die Aufnahmen sind einzigartig, da bislang keine Mission Aufnahmen von der Sonne aus einer derart geringen Entfernung gemacht hat.

Obwohl dies nur die ersten Bilder sind, könne man bereits interessante neue Phänomene sehen, sagte Daniel Müller, Projektwissenschaftler der europäischen Raumfahrtorganisation ESA am Donnerstag. Auf den Aufnahmen sind kleine Sonneneruptionen, sogenannte Lagerfeuer, zu sehen. Experten zufolge können sie der Hauptbeitrag für die Aufheizung der Sonnenkorona sein, der äußeren Schicht der Sonnenatmosphäre, die mehr als eine Million Grad heißer als die Sonne selbst ist.

Die Raumsonde "Solar Orbiter" war am im Februar vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Der Orbiter der ESA und der amerikanischen Raumfahrtagentur NASA soll neue Erkenntnisse zu dem der Erde am nächsten gelegenen Stern ermöglichen.

Unter anderem wollen die Wissenschaftler mehr Informationen davon erhalten, wie Sonnenwinde produziert werden und wie das Magnetfeld der Sonne funktioniert. Sie hoffen ferner, dass man künftig Vorhersagen über Sonnenaktivitäten machen kann. Dafür ist das Raumschiff mit zehn Instrumenten ausgestattet, davon sechs Fernerkundungsinstrumente beziehungsweise Teleskope, die die Sonne und ihre Umgebung abbilden können.

Die ersten Bilder wurden aus einer Entfernung von nur 77 Millionen Kilometern aufgenommen, quasi dem halben Weg zwischen Erde und Sonne. Der Orbiter soll sich im Februar 2021 der Sonne noch bis auf 42 Millionen Kilometer nähern.

Mehr zum ThemaWissenschaftler bestätigen Theorie über Schwarzes Loch als mögliche Energiequelle von Außerirdischen