Viele erlitten Verletzungen, Behinderungen oder kämen um, weil ihre Herkunftsländer es nicht schafften, Schutzmaßnahmen umzusetzen, teilten am Donnerstag mehrere UN-Organisationen, dunter die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk UNICEF, mit. Allein im Jahr 2017 seien schätzungsweise 40.000 Minderjährige getötet worden.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte diesbezüglich:
Es gibt niemals eine Entschuldigung für Gewalt gegen Kinder.
Laut der UNICEF-Chefin Henrietta Fore dürfte die Lage für viele gefährdete Kinder durch die Corona-Krise noch schlimmer geworden sein. Fore wörtlich:
Wegen der Ausgangssperren, Schulschließungen und Bewegungseinschränkungen saßen zu viele Kinder mit denen zusammen fest, die sie missbrauchen, und sie hatten keinen Zugang zu sicheren Räumen, etwa der Schule.
Fast 90 Prozent der Länder hätten zwar Kinderschutzgesetze, aber aus Umfragen unter Entscheidungsträgern gehe hervor, dass nur knapp die Hälfte diese Gesetze systematisch umsetzen, heißt es in dem Bericht. Nur rund ein Drittel der Länder biete minderjährigen Gewaltopfern behördliche Unterstützung, und nur ein Viertel habe Programme zur Unterstützung von Eltern und anderen Erziehungsberechtigten.
Andere Maßnahmen – etwa Programme, um Normen und Werte zu ändern, die Gewalt beinhalten – wurden in noch weniger Ländern umgesetzt. Das liege vor allem an fehlenden Mitteln, so der Bericht. Die Umfragen wurden 2018 und 2019 durchgeführt. Mehr als 1.000 Entscheidungsträger aus 155 Ländern hätten daran teilgenommen, hieß es.
Mehr zum Thema - UN warnen vor "Menschenrechtskatastrophe": Corona-Maßnahmen müssen "verhältnismäßig" sein
(rt/dpa)