"Wir weigern uns, arm zu sein" – Beschäftigte des öffentlichen Dienstes streiken in Großbritannien

Am Mittwoch fanden in Großbritannien landesweite Streiks statt. Etwa 475.000 Mitglieder verschiedener Gewerkschaften, darunter Lehrer, Dozenten und Staatsbeamte sowie Busfahrer und Zugführer, fordern höhere Löhne, um die steigenden Lebenserhaltungskosten besser bewältigen zu können.

Mit einer Inflationsrate über zehn Prozent sollen die meisten Protestierenden im vergangenen Jahr eine Lohnsteigerung um nur fünf Prozent erhalten haben. Kevin Courtney, der Leiter der Nationalen Bildungsgewerkschaft, berichtet, viele Studienassistenten würden derzeit die Schulen verlassen, um in Geschäften zu arbeiten. Manchmal könne man in einem Supermarkt mit Arbeit, die weniger Qualifikation und Verantwortung fordert, viel mehr verdienen.

Durch den größten Streik in den vergangenen zehn Jahren wurde der Verkehr in Großbritannien weitgehend lahmgelegt. Schulen blieben zudem geschlossen und das Militär wurde in Bereitschaft versetzt, um bei Grenzkontrollen zu helfen. Ferner sind weitere Streiks im Februar geplant.

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