Wie der Chefepidemiologe des Inselstaates, Þórólfur Guðnason, am Freitag sagte, hätten sich zwei Menschen – ein Mann und eine Frau zwischen 50 und 70 Jahren – erstmals in Island selbst mit der Lungenkrankheit COVID-19 angesteckt. Deswegen habe das Katastrophenschutzministerium den Ausnahmezustand ausgerufen. Die bisher Infizierten hätten sich in Österreich oder Italien angesteckt.
Insgesamt beläuft sich die Zahl der bestätigten Fälle in dem kleinen europäischen Land nun auf 43. Alle Infizierten sind nicht schwer erkrankt. Der Ausnahmezustand bedeutet, dass in Institutionen strengere Regeln zur Prävention eingehalten werden müssen. In der Öffentlichkeit gibt es aber zunächst keine größeren Einschränkungen.
Der Chef des Zivilschutzes, Víðir Reynisson, sagte, der Zeitpunkt, an dem öffentliche Veranstaltungen verboten werden könnten, rücke allerdings näher:
Ein Verbot von öffentlichen Veranstaltungen ist wahrscheinlich eines der wirksamsten Werkzeuge, die wir in unserem Werkzeugkasten haben, um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen.
Island gehört zwar nicht zur Europäischen Union, ist als Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums aber eng mit der EU verbunden. (dpa)
Mehr zum Thema - Coronavirus wütet im Iran: US-Sanktionen untergraben Hilfsmaßnahmen der Regierung