Mit Silikonmasken und Fake-Büro: Zwei Franzosen gaben sich als Außenminister aus

Zwei Männern aus Frankreich drohen wegen einer besonders dreisten Betrugsmasche jahrelange Haft und Geldstrafen. Die Betrüger sollen sich mit Silikonmasken als Außenminister Jean-Yves Le Drian verkleidet und bei ihren Opfern um finanzielle Unterstützung gebeten haben.

Die Staatsanwaltschaft in Paris fordert zehn und 14 Jahre Haft für zwei Hauptangeklagte, die sich vor rund fünf Jahren als Frankreichs damaliger Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian ausgegeben und Millionen Euro von Geschäftsleuten, Stiftungen und politischen Persönlichkeiten ergaunert haben sollen, berichten französische Medien. Die Anklage fordert zudem jeweils eine Geldstrafe in Höhe von zwei Millionen Euro für die Hauptangeklagten.

Für ihre Masche sollen sich die Betrüger mit Silikonmasken als Le Drian verkleidet und für Videogespräche ein Büro inklusive Fahnen nachgebaut haben. Dann sollen die Betrüger bei ihren Opfern um finanzielle Unterstützung für geheime Operationen wie Geiselbefreiungen in Syrien oder zur Terrorbekämpfung gebeten haben. Sie sollen versprochen haben, das Geld so schnell wie möglich zurückzuzahlen.

In dem Fall sind noch fünf weitere Personen angeklagt. Für diese wurden laut Medienberichten Haftstrafen zwischen sechs Monaten und fünf Jahren gefordert. Die Gruppe soll in den Jahren 2015 bis 2017 mit der Masche rund 55 Millionen Euro erbeutet haben. Insgesamt rund 150 Zielpersonen seien angesprochen worden, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Drei Opfer seien auf den Betrug hereingefallen.

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