Aus "Göttin" wird "Gott": Umstrittenes Straßenschild in Innsbruck beschmiert

Das umstrittene Straßenschild mit der Aufschrift "Grüss Göttin" wurde vor knapp einem halben Jahr in Innsbruck aufgestellt. Seitdem wurde das Kunstwerk mehrmals übermalt. Zuletzt machten Vandalen aus "Göttin" "Gott".

Das Schild "Grüss Göttin" der Tiroler Künstlerin Ursula Beiler stand von 2008 bis 2016 an der Autobahn bei Kufstein, Tirol. Es rief bei vorbeifahrenden Autofahrern unterschiedliche Reaktionen hervor – von Schmunzeln über Ärger bis hin zu offener Kritik. Nach langen Debatten bekam das Kunstwerk schließlich eine neue Heimat in Innsbruck. Doch auch in der Tiroler Landeshauptstadt hat das Schild kein leichtes Schicksal: Es wird immer wieder beschmiert, übermalt und beschädigt. Wie lokale Medien berichten, hätten Unbekannte in der vergangenen Woche die letzen zwei Buchstaben mit dunkler Farbe übermalt.  Es ist nur noch das Wort "Gott" zu lesen. 

Trotz mehrerer Beschädigungen wurde bisher nur eine Täterin zur Verantwortung gezogen: Eine 44-Jährige, die die rosa leuchtenden Buchstaben mit schwarzer Farbe übermalt hatte, wurde im Herbst zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Frau war auf frischer Tat mit einer Spraydose in der Hand ertappt worden. 

Vor allem Konservative kritisieren das Schild immer wieder. So sagte die FPÖ-Frauensprecherin Carmen Schimanek:

Mit dieser Tafel wurde höchstens Verwunderung ausgelöst, was wohl in die Tiroler gefahren sein könnte. Das Projekt war weder besonders originell, noch hat es den Frauen in Tirol irgendetwas gebracht. Das Einzige, was das Kunstwerk uns beschert hat, waren Restaurierungskosten, wenn es wieder beschmiert wurde.

Beiler wollte mit ihrem Kunstwerkt der "Vergötterung der Männlichkeit" einen weiblichen Ausgleich entgegenstellen. Der Ausdruck "Grüss Göttin" erweitere den Horizont für den häufig fehlenden zweiten Teil der stets männlich konnotierten Gottheit, so die Künstlerin. 

Mehr zum ThemaFrankreich: Charlie Hebdo sorgt mit Cartoon zur Frauen-Weltmeisterschaft für Aufsehen