Frankreich: Ursache für Brückeneinsturz offenbar ein zu schwerer Laster

Der Einsturz einer Straßenbrücke nördlich von Toulouse in Südfrankreich wurde ersten Erkenntnissen zufolge durch einen zu schweren Laster verursacht. Neben einem 15-jährigen Mädchen kam auch der Lkw-Fahrer ums Leben. Fünf Menschen wurden beim Unglück verletzt.

Das Unglück passierte am Montag zwischen 8 Uhr und 8.30 Uhr. Eine rund 150 Meter lange und mehr als 5 Meter breite Hängebrücke brach zusammen und stürzte in den Fluss Tarn. Der gewaltige Lärm schreckte die Anwohner der kleinen Gemeinde Mirepoix-sur-Tarn, nördlich von Toulouse, auf.

Ich war am Montagmorgen gegen 8.00 Uhr in meinem Badezimmer und hörte einen gewaltigen Lärm", sagte der Anwohner Philippe Duguet der Zeitung La Dépêche. "Ich wohne 300 Meter von dieser Brücke entfernt, und es ist eine Route, die ich oft nehme."

Kurz vor dem Unglück soll nach Berichten französischer Medien noch ein Schulbus über die Brücke gefahren sein. Bereits am Montag hatten kurz nach dem Unglück mehrere Anwohner gegenüber Journalisten berichtet, dass oft viel zu schwere Lastwagen über die Brücke fahren würden. Nun teilte auch die Staatsanwaltschaft mit, dass die Ursache das Übergewicht des Lastwagens sei. 

15-jähriges Mädchen und 33-jähriger Lkw-Fahrer kamen ums Leben

Samt Ladung habe die Masse des Lasters rund 50 Tonnen betragen, sagte Staatsanwalt Dominique Alzeari am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Die Brücke war jedoch nur für Fahrzeuge mit einer Gesamtmasse von bis zu 19 Tonnen freigegeben. Der Lkw scheine also die unmittelbare Ursache für das Unglück gewesen zu sein, so Alzeari. Die Ermittlungen liefen allerdings weiter. Es sei noch zu früh, um zu sagen, ob der Lkw die ausschließliche Ursache für den Einsturz war.

Bei dem Unglück kam – neben dem 33-jährigen Fahrer des Lastwagens – auch eine 15-Jährige, die mit ihrer Mutter im Auto unterwegs war, ums Leben. Die Mutter des Mädchens konnte dagegen noch gerettet werden, sie stand unter Schock. Fünf weitere Menschen wurden verletzt.

Mehr zum Thema - Brückeneinsturz in Genua: Auf die Katastrophe folgen Schuldzuweisungen und Abrechnungen

Laut Staatsanwaltschaft habe der Lastwagenfahrer die Gegend gut gekannt und sei auch mit den Verkehrsregeln und -beschränkungen in der Umgebung eigentlich bestens vertraut gewesen. Ein Kollege derselben Firma in einem zweiten Laster habe noch mit Hupen und Scheinwerfern versucht, den Mann davon abzuhalten, auf die Brücke zu fahren.