Schwedische Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen WikiLeaks-Gründer Julian Assange ein

Die Untersuchungen gegen WikiLeaks-Gründer Julian Assange in Schweden wegen des Vorwurfs der angeblichen Vergewaltigung werden eingestellt. Das teilte die stellvertretende Direktorin der schwedischen Strafverfolgungsbehörden, Eva-Marie Persson, mit.

Die schwedische Staatsanwaltschaft erklärte auf einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag, dass die mündlichen Aussagen zu dem Fall "abgeschwächt" worden seien, obwohl das Opfer als glaubwürdig angesehen werde. Die Beweise seien aber demzufolge nicht stark genug, um den Fall weiterzuverfolgen.

Es wurde weiterhin festgestellt, dass die Beweise auch einfach nicht stark genug waren, um eine Anklage einzureichen, und dass selbst das Interview mit Julian Assange zu dem Vorwurf diese Einschätzung nicht ändern würde.

Assange befindet sich gänzlich unabhängig davon derzeit in einem britischen Hochsicherheits-Gefängnis und durchläuft aktuell ein Gerichtsverfahren, um die beantragte Auslieferung an die Vereinigten Staaten von Amerika noch zu verhindern. Die schwedischen Behörden hatten die Ermittlungen zur angeblichen Vergewaltigung nach seiner Festnahme und Verhaftung in der Londoner Botschaft Ecuadors im April 2019 wieder aufgenommen.

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Die Staatsanwaltschaft in Schweden teilte abschließend mit, dass gegen ihre Entscheidung Berufung eingelegt werden könne. Bei der Bekanntgabe der Entscheidung sagte die stellvertretende Chefanklägerin Eva-Marie Persson den Pressevertretern, dass "die Zeit" eine wichtige Rolle bei der Einstellung der Untersuchung wegen sexueller Gewalt gespielt habe.

Der australische Journalist hatte die gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen, die erstmals 2010 erhoben wurden, wiederholt zurückgewiesen.