"Pompeo, go home": Proteste in Griechenland gegen die USA

US-Außenminister Mike Pompeo reiste vom Balkan weiter nach Griechenland, wo er am Samstag in Athen Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis traf. Die beiden kündigten eine Ausweitung der militärischen Kooperation an, was zu wütenden Protesten und Ausschreitungen führte.

Zu Demonstrationen gegen Pompeos Besuch hatte die Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) aufgerufen, an den Protesten beteiligten sich Tausende Gegner der US-Politik. In Athen löste sich eine Gruppe aus dem Demonstrationszug und randalierte im Zentrum der Hauptstadt. Dabei bewarfen sie auch eine Statue des ehemaligen US-Präsidenten Harry Truman mit Farbbeuteln. Die Polizei setzte daraufhin Tränengas und Schlagstöcke gegen die Randalierer ein.

Dass sich die Wut der Protestler an der Truman-Statue entlud, liegt in der sogenannten Truman-Doktrin begründet. Mit dieser Doktrin entledigten sich die Vereinigten Staaten von Amerika des Nichteinmischungsprinzips in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes, was zum damaligen Zeitpunkt insbesondere für Griechenland, den Iran und die Türkei galt. Washington wollte durch aktives Einmischen die Ausbreitung des Kommunismus verhindern und stellte sich im Griechischen Bürgerkrieg gegen die Rebellenarmee, die aus dem antifaschistischen Widerstand hervorgegangen war.

In Athen und Thessaloniki wurden vor der US-Botschaft respektive dem US-Konsulat Flaggen der Vereinigten Staaten verbrannt, und Demonstranten trugen Plakate mit der Aufschrift "Pompeo, go home".

Die Demonstranten protestieren insbesondere gegen die vereinbarte engere militärische Zusammenarbeit zwischen Griechenland und den USA. Sie möchten nicht, dass ihr Land Washington noch weitere Stützpunkte (wie beispielsweise auf Kreta) zur Verfügung stellt, von denen aus die USA – und die NATO – Kampfjets für Missionen in Libyen aufsteigen lassen oder die sie für Spionagezwecke nutzen.

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