Schule in Schweden erntet Kritik: Schüler mussten an Freitagsstreik teilnehmen

Während in anderen Schulen Kinder den Unterricht schwänzen, um für das Klima zu streiken, hat sich in der schwedischen Stadt Umeå wohl das Gegenteil abgespielt. Die Schulleitung bestand darauf, dass die Schüler am Streik teilnahmen – ob sie wollten oder nicht.

Die Västangård-Schule in Ostschweden ist in die Kritik geraten, weil sie ihre Schüler gezwungen hatte, am sogenannten "Fridays for Future"-Streik teilzunehmen. Auf Twitter hagelte es Kritik, viele Schweden sahen die Entscheidung als "undemokratisch" und "autoritär" an. Der Gemeinderat Anders Ågren nannte den Vorfall einen "Skandal". Er schrieb in einem Tweet, die Eltern seien informiert gewesen, dass alle an dem Protest teilnehmen sollten – auf Bitten von keiner geringeren als Greta Thunberg.

Daraufhin stellte Schuldirektor Patrik Sandström klar, dass es sich um keinen Streik, sondern um eine Manifestation gehandelt habe. Diese sei "Teil des Lehrplans" gewesen: 

An der Västangård-Schule haben die Schüler das ganze Jahr über mit verschiedenen Themen zu Klima und Umwelt gearbeitet. Der Fokus lag auf dem, was man selbst tun kann.

In der schwedischen Heimat der 16-jährigen Klimaaktivistin Greta Thunberg haben sich letzten Freitag Menschen in allen großen Städten an den internationalen Klimaprotesten beteiligt. Unter anderem in Stockholm, Uppsala, Malmö und Umeå versammelten sich am Freitagmittag Tausende Menschen, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Insgesamt waren Aktionen und Kundgebungen an mehr als 100 Orten geplant.  In Stockholm kamen nach Angaben der Bewegung "Fridays for Future" 60.000 Menschen zusammen. Ein Junge sagte dem Fernsehsender SVT, er wolle einfach eine schöne Zukunft haben, ohne auf einen anderen Planeten flüchten zu müssen. 

Thunberg selbst war am Freitag in Stockholm nicht dabei – sie war vor gut einem Monat anlässlich mehrerer Klimagipfel über den Atlantik in die USA gereist. Am Freitag wollte sie an einer Großkundgebung im kanadischen Montreal teilnehmen.

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