Über 100 Verletzte bei Erdbeben in Albanien

Das kleine Balkanland Albanien wird am Samstag von einer Serie von Erdbeben erschüttert. Selbst in der Nacht zum Sonntag kommt es zu einem heftigen Nachbeben. Die Behörden sprechen von dem schwersten Erdbeben seit Jahrzehnten. Insgesamt gibt es mehr als 100 Verletzte.

Mehrere Erdbeben haben am Samstag im Balkanstaat Albanien über 100 Menschen verletzt, Hunderte weitere in Angst und Schrecken versetzt und Sachschäden angerichtet. Die Zahl der Verletzten stieg bis zum späten Samstagabend auf mindestens 108 an. Wie die örtlichen Medien unter Berufung auf die Gesundheitsdienste berichteten, seien die meisten von ihnen mit leichten Verletzungen davongekommen.

Das stärkste Beben am Samstagnachmittag hatte nach Angaben des albanischen Verteidigungsministeriums eine Stärke von 5,8. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke mit 5,6 an. Es ereignete sich kurz nach 16 Uhr MESZ. Zwei weitere Beben mit Stärken von 5,1 und 4,7 folgten. Das Zentrum des ersten Bebens lag unweit vom Kap Rodon nördlich der Hafenstadt Durrës.

Kurz nach Mitternacht in der Nacht zum Sonntag sorgte ein heftiges Nachbeben für neue Ängste unter den Menschen. Der nächtliche Erdstoß wurde mit einer Stärke von 4,8 gemessen. Über seine Auswirkungen lagen zunächst keine Angaben vor.

Nach Medienberichten lösten die Erdstöße Panik vor allem in Durrës und in der albanischen Hauptstadt Tirana aus. Menschen liefen erschrocken in großer Zahl auf die Straße. Die Beben waren auch in den Nachbarländern Montenegro und Nordmazedonien zu spüren, wie es in Medienberichten aus den beiden Ländern hieß.

Die albanischen Behörden sprachen vom schwersten Erdbeben im Land seit Jahrzehnten. In einer ersten Bilanz der Regierung hieß es nach einer Krisensitzung in der Nacht zum Sonntag, dass mindestens 293 Häuser beschädigt worden seien, zudem seien an 20 Wohngebäuden Risse registriert worden.

Ministerpräsident Edi Rama sagte wegen der Erdbebenserie seine Teilnahme an der UN-Vollversammlung in New York ab. Er unterbrach seine Reise in Frankfurt, um nach Albanien zurückzukehren. In der Krisensitzung der Regierung lobte er die Arbeit der Not- und Rettungsdienste, die nach seinen Worten "in Echtzeit" reagiert hätten. (dpa)

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