Italien: Polizei beschlagnahmt Luft-Luft-Rakete und andere Waffen bei Rechtsextremisten

Die italienische Polizei machte bei einer Durchsuchung in der rechtsradikalen Szene einen Fund, der selbst für dieses waffenaffine Milieu ungewöhnlich ist: Die Beamten beschlagnahmten eine französische Luft-Luft-Rakete des Typs Matra S530.

Die italienische Polizei hat bei einer Razzia im rechtsextremen Milieu eine größere Menge illegaler Kriegswaffen beschlagnahmt, darunter eine funktionsfähige moderne Rakete. Drei Verdächtige wurden laut Polizeiangaben festgenommen. Im Haus eines der Festgenommenen in der Nähe des Mailänder Flughafens Malpensa fanden die Beamten Gewehre, Pistolen, Bajonette, eine Maschinenpistole, mehr als 800 Schuss Munition sowie Nazi-Propaganda.

In einem Lagerhaus in der Nähe eines kleinen Flugplatzes südwestlich von Mailand haben die Ermittler überdies eine etwa dreieinhalb Meter lange Luft-Luft-Rakete aus französischer Produktion vom Typ Matra S530 sichergestellt. Der 60-Jährige, der vor Jahren für eine neofaschistische Partei kandidiert haben soll, habe die Rakete laut einer Polizeimitteilung an Rechtsextremisten in der Ukraine verkaufen wollen, die in der Vergangenheit in der Donbass-Region an Kämpfen gegen die prorussischen Separatisten beteiligt waren.

Ein Polizeivideo zeigt, wie die Beamten in das Lagerhaus eindringen und die Rakete sichern:

Eine solche Rakete mit einer Reichweite von rund 25 Kilometern und Überschallgeschwindigkeit kann nur von einem Flugzeug aus abgeschossen werden. Wie der Mann an die Rakete gekommen war, die nach italienischen Medienberichten unter anderem bei den Streitkräften des Golfemirats Katar im Einsatz sei, wurde zunächst nicht bekannt.

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(dpa/rt deutsch)