Nach Wahlsieg in İstanbul: Oppositionsanhänger feiern euphorisch (Videos)

Bei den wiederholten Oberbürgermeisterwahlen in İstanbul hat Oppositionskandidat Ekrem Imamoğlu mit großem Abstand gewonnen. Nach Bekanntwerden der Ergebnisse strömten Oppositionsanhänger auf die Straßen und Plätze der Stadt, um ihrer Freude Ausdruck zu verleihen.

Ekrem Imamoğlu von der oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP) gewann die Oberbürgermeisterwahlen in İstanbul mit einem Abstand von etwa zehn Prozent der abgegebenen Stimmen. In absoluten Zahlen betrug der Unterschied zwischen seinen Stimmen und denen seines Rivalen von der regierenden Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP) etwa 800.000. 

Nachdem erste Berichte veröffentlicht wurden, aus denen hervorging, dass Imamoğlu gewonnen hatte, strömten die Anhänger der Oppositionsparteien auf die öffentlichen Plätze der Stadt, um zu feiern. Es ist das erste Mal in einem Vierteljahrhundert, dass eine andere Partei als die AKP die Riesenmetropole am Bosporus regieren wird.

Oppositionskandidat Imamoğlu konnte gegenüber dem ersten Wahlgang Ende März seinen Stimmanteil auch vor allem in jenen Bezirken erhöhen, die als AKP-Hochburgen gelten. 

Die aufgewühlten Menschenansammlungen in der Stadt setzten sich aus ganz unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen zusammen. Man konnte beobachten, wie türkische Ultranationalisten sowie Kurden, Linksradikale sowie Liberale, Arbeiter aus armen Vierteln sowie bürgerliche Intellektuelle gemeinsam feierten.

Die Bürger der türkischen Großstadt waren aufgerufen, ihren Oberbürgermeister erneut zu wählen, nachdem die erste Runde bei den Kommunalwahlen Ende März annulliert worden war. Die AKP hatte Einspruch gegen das Ergebnis eingelegt, nachdem ihr Kandidat, der frühere Ministerpräsident Binali Yıldırım, seinem Rivalen, Ekrem Imamoğlu von der CHP, sehr knapp unterlegen war.