Wegen Verhaftung eines Diplomaten im Kosovo: Russische Botschaft in Serbien verlangt Untersuchung

Die russische Botschaft in Serbien fordert eine Untersuchung des Vorfalls, bei dem ein russischer Staatsbürger mit diplomatischer Immunität im Kosovo verhaftet und schwer misshandelt worden ist. Der Botschafter bezeichnete den Übergriff als "eine flagrante Provokation".

Die russische Botschaft in Serbien hat eine Untersuchung des Vorfalls mit einem russischen Diplomaten im Kosovo sowie die Bestrafung aller Schuldigen gefordert. Das schrieb der russische Botschafter in Serbien, Alexander Tschepurin, am Dienstag auf der Facebook-Seite der Botschaft. Er erklärte:

Wir werden von der internationalen Präsenz, die die Situation in der Region kontrolliert, eine Untersuchung dieses Vorfalls und die Verfolgung der Verantwortlichen fordern.

Der Diplomat bezeichnete den Angriff durch sogenannten kosovo-albanische Polizisten auf Michail Krasnoschtschekow, einen UN-Mitarbeiter mit diplomatischer Immunität, als eine flagrante Provokation und eine neue Demonstration der Missachtung der Regeln des Völkerrechts und der zivilisierten Kommunikation durch Pristina.

Außerdem wies Tschepurin darauf hin, dass der russische Staatsangehörige während der Verhaftung körperlich misshandelt worden sei. Der Diplomat schrieb:

Er hat schwere Körperverletzungen erlitten, liegt derzeit im Krankenhaus im serbisch bevölkerten Nord-Mitrovica und wird von Ärzten überwacht. Russische Diplomaten sind bei ihm.

Die russische Botschaft in Serbien und das Büro in Pristina mussten "aktive Bemühungen" unternehmen, um die Freilassung des russischen Staatsangehörigen Michail Krasnoschtschekow zu erreichen, so der Botschafter.

Am Dienstagmorgen griffen Spezialeinheiten der nicht anerkannten Republik Kosovo in die nördlich gelegenen Gemeinden Serbiens ein. Anschließender Schusswechsel führte dazu, dass zwei Serben leichte Verletzungen erlitten. Der serbische Präsident Aleksandar Vučić erklärte, dass die Sondereinheiten der kosovarischen Polizei 23 Personen in Gewahrsam genommen hätten, darunter den russischen Staatsbürger Michail Krasnoschtschekow, einen Mitarbeiter der Übergangsverwaltung der Vereinten Nationen im Kosovo (UNMIK).

Vučić fügte hinzu, dass der russische Staatsbürger während der Verhaftung körperlich angegriffen worden sei. Später gab die UN-Mission im Kosovo bekannt, dass der russische Staatsbürger wieder freigelassen worden sei. Derzeit ist er auf der Intensivstation in Kosovska Mitrovica, wo bei ihm Kopf- und Gesichtsverletzungen diagnostiziert wurden.

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