Französischer Arzt soll Patienten vergiftet und wiederbelebt haben, um Kollegen zu beeindrucken

Ein französischer Anästhesist soll fast 50 Patienten absichtlich vergiftet und im letzten Moment wiederbelebt haben. Dem 47-Jährigen wird vorgeworfen, er habe mit diesem Vorgehen seine Kollegen beeindrucken wollen. Jetzt befindet sich der Arzt in Untersuchungshaft.

Es gibt rund 50 Fälle, in denen der 47-jährige Frédéric Péchier verdächtigt wird, vorsätzlich falsche Anästhesiemethoden eingesetzt und seine Patienten im letzten Moment vor dem Tod gerettet zu haben, um seine Kollegen zu beeindrucken. Auch ein vierjähriges Kind ist Medienberichten zufolge eines seiner Opfer gewesen. Der Arzt ist am Montag in Gewahrsam genommen worden und wird seitdem vernommen. Der Anwalt mehrerer seiner Opfer sagte:

Wenn diese Vergiftungsfälle nachgewiesen werden, wird er einer der größten Serienmörder in der Geschichte Frankreichs."

Der Anästhesist war bereits vor zwei Jahren wegen vorsätzlicher Vergiftung angeklagt und dann freigesprochen worden. Er hatte im Verdacht gestanden, zwischen den Jahren 2008 und 2017 sieben Patienten vergiftet zu haben, da es während Routineeingriffen zu Problemen mit der Anästhesie gekommen war. Sieben seiner Patienten erlitten damals einen Herzstillstand. Zwei Menschen starben, fünf konnten wiederbelebt werden. Ermittler fanden in ihren Blutkreisläufen Kaliumspuren, die die gesetzliche Dosis um das Fünffache überschritten hatten. Der Arzt wurde damals freigesprochen, da Ermittlungen ergeben hatten, dass den Patienten freiwillig eine zu hohe Dosis an Betäubungsmitteln und Kalium verabreicht worden sei.

Der Arzt und dreifache Vater beteuert seine Unschuld. Er behauptet, dass er in schwierigen Fällen wegen seines Talents und Könnens zur Hilfe gerufen worden sei und jetzt dafür verunglimpft werde. Sein Anwaltsteam argumentiert, dass die Beweise gegen Péchier fraglich sind, da der Kaliumspiegel in einem toten Körper auch auf natürliche Weise ansteigen kann.

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