Verteidigungsminister Serbiens warnt vor "gefährlichem Großalbanien"

Der serbische Verteidigungsminister hat davor gewarnt, dass Albaniens expansionistische Ambitionen den Frieden auf dem Balkan gefährden. Zuvor kritisierte Moskau die EU, da sie sich gegenüber den Bestrebungen zur Schaffung eines Großalbanien zu passiv verhalte.

Albaniens expansionistische Ambitionen gefährden den Frieden und die Stabilität auf dem Balkan. Das stellte der serbische Verteidigungsminister Aleksandar Vulin am Montag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS fest:

Eine große Bedrohung für den Balkan ist derzeit die Schaffung eines Großalbaniens und dessen Versuch, in den Territorien anderer Staaten Fuß zu fassen, angefangen bei Montenegro, Nordmazedonien, dem Gebiet des Kosovo und Metochien bis hin zu einem Teil Mittelserbiens. […] Das einzige Land, das sich dem widersetzt, ist Serbien.

Laut Vulin werden nach dem NATO-Beitritt Nordmazedoniens alle Albaner in einer einzigen politischen Sicherheitszone leben, doch der Premierminister Albaniens äußerte dennoch den Wunsch, "die Grenzen zwischen den Staaten, in denen die Albaner leben, zu beseitigen". Der serbische Minister fügte hinzu:

Sie leben in vier Ländern, und das ist alarmierend. […] Darüber hinaus verschließen die Europäische Union und die NATO die Augen vor der Bildung eines Großalbaniens.

Der serbische Verteidigungsminister betonte, dass, wenn jemand das albanische nationale Problem auf dem Balkan lösen will, er auch das serbische nationale Problem lösen sollte. Er erklärte weiter:

Wir können den Albanern nichts geben, ohne den Serben dasselbe zu geben. Deshalb nutze ich diese Gelegenheit, um die ganze Welt zu warnen: Spielen Sie nicht mit dem Feuer! Schaffen Sie kein Großalbanien auf serbischem Boden.

Großalbanien ist die panalbanische Idee der Vereinigung aller Gebiete, in denen Albaner leben oder gelebt haben. Das Gebiet dieser utopischen Idee umfasst einen Teil des griechischen Territoriums, die Hälfte Mazedoniens, das gesamte Kosovo, einige Gebiete Südserbiens sowie die Hälfte Montenegros. Zuvor teilte bereits der russische Außenminister Sergei Lawrow mit, dass Moskau besorgt darüber sei, dass sich die EU gegenüber der Initiative zur so genannten Tirana-Plattform passiv verhält, die eine klare Forderung nach der Schaffung eines Großalbaniens darstelle.

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