Parlamentswahlen in Spanien haben begonnen

In Spanien hat am Sonntag die mit Spannung erwartete Parlamentswahl begonnen. Bei Umfragen lag bis zuletzt die "Sozialistische Arbeiterpartei" von Ministerpräsident Sánchez vorn. Erstmals seit Jahrzehnten könnte dennoch wieder eine Rechtsaußen-Partei mitregieren.

Fast 37 Millionen Spanier sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Auch wenn zuletzt die "Sozialistische Arbeiterpartei" (PSOE) von Ministerpräsident Pedro Sánchez vorne lag, ist es jedoch fraglich, ob sie mit ihren möglichen Koalitionspartnern eine regierungsfähige Mehrheit erreichen wird.

Sánchez gab am Sonntagmorgen als erster Spitzenpolitiker des Landes seine Stimme ab. Der 47-jährige Sozialist rief die Bürger erneut dazu auf, sich rege an der Abstimmung zu beteiligen. An der letzten Wahl im Juni 2016 hatten nur rund 66 Prozent der Wahlberechtigten teilgenommen. Sánchez ist erst seit Juni 2018 im Amt. 

Sollten die konservativen Kräfte mit der Volkspartei PP, mit ihrem Kandidaten Pablo Casado an der Spitze, eine mehrheitsfähige Koalition bilden können, würde mit der Newcomer-Partei "Vox" vermutlich erstmals seit Jahrzehnten wieder eine Rechtsaußen-Partei in Madrid mitregieren. In Andalusien wurde bereits im Februar regional ein solcher Regierungspakt geschlossen.

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Allerdings könnte es in der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone auch erneut zu einer politischen Blockadesituation kommen, wie bereits 2016 geschehen. Damals war Spanien – trotz zweier Wahlgänge innerhalb von sechs Monaten – fast ein Jahr lang ohne reguläre Regierung geblieben.

Die Wahllokale schließen um 20.00 Uhr, auf den Kanarischen Inseln um 21.00 Uhr MESZ. Danach werden erste Prognosen auf der Basis von Nachwahlbefragungen erwartet.

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(rt deutsch/dpa)