Nach Notre-Dame-Katastrophe: Spanien überprüft Monumente

Spanien ist nach Frankreich das weltweit beliebteste Reiseziel. Hundertausende besichtigen jährlich Monumente wie die Sagrada Familia in Barcelona oder die Alhambra in Granada. Nach dem Brand der Kathedrale Notre-Dame in Paris kündigt die Regierung Sicherheitsüberprüfungen an.

Der spanische Minister für Kultur und Sport, José Guirao, sagte am Dienstag in einem Interview mit Radio Nacional de España (RNE), dass die spanische Regierung eine Überprüfung der Anlagen der wichtigsten spanischen Denkmäler vornehmen werde, um Katastrophen wie den jüngsten Brand in der Kathedrale von Notre-Dame in Paris vorzubeugen.

Guirao wies darauf hin, dass die spanischen Kathedralen "theoretisch" angemessen geschützt sind, hielt es aber für angebracht, eine Reihe von Präventivmaßnahmen vorzuschlagen, um "zu versuchen, solche Tragödien zu verhindern".

Der Minister erläuterte, dass sie besonderes Augenmerk auf Elektroinstallationen legen werden, da ältere Anlagen oft eine Quelle für gefährliche Probleme sind. Er betonte auch die Wichtigkeit, die Sicherheitsmaßnahmen "bei Wiederaufbauarbeiten zu überprüfen und zu verschärfen", denn "eine Nachlässigkeit eines jeden kann eine Tragödie verursachen".

In einer am Dienstag auf dem offiziellen Twitter-Kanal des spanischen Kulturministeriums veröffentlichten Botschaft beklagte Guirao den "unvermeidlichen Verlust des Kulturerbes" durch das katastrophale Feuer in der Kathedrale von Notre-Dame und stellte sich "der französischen Regierung für jede Zusammenarbeit zur Verfügung, die sie für angemessen hält". Im Interview kündigte der Kulturminister auch seine Absicht an, seinen französischen Amtskollegen Franck Riester anzurufen, um dieses Angebot persönlich zu bekräftigen.

Andere Mitglieder der spanischen Regierung, wie Ministerpräsident Pedro Sánchez selbst oder der Außenminister Josep Borrell, sprachen der französischen Regierung ihr Beileid für die Katastrophe von Notre-Dame aus.

Der Brand in der berühmten Kathedrale begann an diesem Montag, gegen 18:50 Uhr Ortszeit, an der Spitze des Gebäudes. Rund 400 Feuerwehrleute waren zur Bekämpfung des Brandes im Einsatz. Die vollständige Löschung dauerte mehr als 14 Stunden. Zwei Polizisten und ein Feuerwehrmann wurden dabei leicht verletzt.

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