Die junge Klima-Aktivistin Greta Thunberg, jetzt 16 Jahre alt, wurde durch ihren Schulstreik vor den schwedischen Wahlen im letzten Jahr weltberühmt. Vor dem schwedischen Riksdag (Parlament) in Stockholm harrte sie aus und blieb ihrem Schulunterricht fern. An der Verweigerung ihrer Schulpflicht hinderte sie keiner. Sie trug ihre Schulbücher bei sich und Klassenkameraden und Mitschülerinnen halfen ihr den versäumten Stoff nachzuholen.
Schnell avancierte sie zur internationalen Heldin gegen den Klimawandel. Greta entstammt einem in Schweden bekannten Elternhaus. Die Mutter ist Opernsängerin, der Großvater der Schauspieler Olof Thunberg. Ihre Mutter Malena Ernman gab Interviews und sprach darüber, wie sehr die Tochter nach einem Film unter Schock stand, der in der Schule gezeigt wurde. Dieser hatte das Vermüllen der Meere durch Plast-Materialien zum Inhalt. Tagelang habe sie daraufhin geweint.
Dem Interview nach spielte die Erziehung in der Schule eine große Rolle bei Gretas Lebensentscheidungen. So entschied sie sich früh, als Veganerin zu leben und niemals in eine Flugzeug zu steigen. Die Mutter hat auch ein Buch veröffentlicht, Mitautoren sind ihr Mann Spannte Thunberg und die Tochter Greta. Hierin wird ein "Planet in der Krise" beschrieben. Auch von ihren Eltern habe Greta eingefordert, vegan zu leben.
Die Politiker forderte Greta durch ihren Sitzstreik auf, sich des Klimawandels anzunehmen. Viele von ihnen ließen sich im Verlauf ihres Wahlkampfes gerne mit Greta ablichten und teilten ihre Bilder in den sozialen Medien. Ein Auftritt bei der UN-Klimakonferenz in Katowice in Polen und jüngst erst auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos folgten. In Davos sagte sie:
Ich will, dass ihr handelt, als wenn euer Haus brennt - denn das tut es.
Auf ihrem Twitter-Konto schreibt sie in ihrer Beschreibung, dass sie an Asperger leidet. Nach Aussagen der Eltern half dem Mädchen die Fokussierung auf den Umweltschutz gegen die Erkrankung.
Schüler in Europa schlossen sich ihrem Protestaufruf an. Anstatt zur Schule zu gehen, wird nun freitags in vielen europäischen Städten, darunter auch schon in Deutschland, von Schülern demonstriert.
Auf Twitter schrieb Greta ihren Kritikern:
Ich verstehe, dass vielen Menschen, das, was ich und Zehntausende anderer Schulkinder tun, seltsam ist. Wenn man sich nicht vollkommen der Konsequenzen der Klimakrise bewusst ist, dann macht natürlich der #schoolstrike4climate (Schulstreik für das Klima) überhaupt keinen Sinn... Das ist für mich keine Überraschung.
In den Sozialen Medien und einigen Nachrichten breitet sich nun Kritik aus: Greta sei durch ihren PR-Berater Ingmar Rentzhog gelenkt, heißt es. Auf dem Weg nach Davos wurde ein Foto aufgenommen, was Greta im Zug zeigt, wie sie ein Butterbrot greift - in Kunststoff verpackt. Dieses fand seinen Weg in die sozialen Medien.
Das Schweizer Magazin Weltwoche schreibt: "Wir basteln uns eine Klima-Ikone" und mokiert sich, Greta habe vor fast leeren Rängen beim UN-Klimagipfel gesprochen und das schwedische Fernsehen habe es aussehen lassen, als hätte sie viel Publikum gehabt.
Der PR-Berater Ingmar Rentzhog leitet unter anderem eine Plattform in den Sozialen Medien gegen den Klimawandel "We Don´t Have Time" (Wir haben keine Zeit), gegründet im Jahr 2016. Gleich am selben Tag, an dem die Mutter von Greta ihr Buch im August 2018 publizierte, teilte die Plattform von Rentzhog ein Bild der jungen Klimaaktivistin auf Facebook und Instagram. Auch Rentzhog setzte sich bereitwillig zu Greta und teilte sein Bild mit dem Mädchen in den Sozialen Medien.
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