Polizei korrigiert Innenminister: Doch nur zwei Tote bei Gasexplosion in Paris

Die Explosion im Zentrum von Paris am Samstagmorgen hat nach Angaben des französischen Innenministers vier Menschen das Leben gekostet. Unter den Todesopfern sind zwei Feuerwehrleute. Über 30 Menschen sind verletzt worden, mehrere von ihnen schwer.

Die Gasexplosion im Zentrum von Paris am Samstagmorgen hat zwei Todesopfer gefordert. Beide sind Feuerwehrleute. Der französische Innenminister Christophe Castaner hatte am Mittag im Sender BFMTV vier Todesopfern gesprochen, unter denen sich zwei Feuerwehrleute befänden. 

Die Polizei korrigierte den Minister wenig später. Es habe nur zwei Todesopfer gegeben, beides Feuerwehrmänner.

Am Samstagmorgen hatte sich mitten in Paris eine starke Explosion ereignet. Zunächst hatte die Polizei von 36 Verletzten gesprochen, unter ihnen zwölf Schwerverletzte, von denen fünf in Lebensgefahr schwebten. Unter den Schwerverletzten seien auch drei Feuerwehrleute. Die Explosion ereignete sich gegen 9.00 Uhr am Samstag in der Rue de Trévise, etwa einen Kilometer Luftlinie entfernt von der Pariser Oper. Vieles spreche für einen Unfall.

Ursprünglich war die Feuerwehr wegen des Verdachts auf austretendes Gas an den Ort der späteren Explosion gerufen worden, wie die Polizei-Sprecherin am Morgen sagte. Rund 100 Polizisten und knapp 200 Feuerwehrleute waren laut Innenminister im Einsatz. Die Lage sei unter Kontrolle, hieß es am Vormittag.

Fernsehbilder zeigten dichten Rauch, der aus dem Gebäude drang. Die Glasscheiben in der Umgebung seien durch die Wucht der Explosion geborsten, berichteten Medien. Journalisten vor Ort sagten im Fernsehen, die Szenerie sehe aus wie nach einem Bombenangriff. Das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt.

Ein Anwohner aus einem nahe gelegenen Haus sagte BFMTV: "Ich habe gespürt, wie mein Haus für eine oder zwei Sekunden in seinen Grundfesten schwankte. Ich habe mich gefragt, ob es ein Attentat gab, ich hatte ein bisschen Angst."

Die Explosion erschütterte das 9. Arrondissement in Paris kurz vor angekündigten Demonstrationen der Gelbwesten in der Hauptstadt. Die Behörden befürchten bei den Protesten eine erneute Eskalation der Gewalt. Rund 5.000 Sicherheitskräfte sind in Paris im Einsatz, um die Demonstrationen abzusichern. In den vergangenen Wochen war es bei den Protesten der Bewegung immer wieder zu Gewalt und Ausschreitungen gekommen. Besonders Paris war betroffen.

Auch wegen des Terroranschlags von Straßburg vor einem Monat herrscht in Frankreich hohe Anspannung. Am 11. Dezember hatte ein Attentäter in der Innenstadt der elsässischen Stadt das Feuer eröffnet. Fünf Menschen starben, viele weitere wurden verletzt.

(rt deutsch/dpa)