"Unvorhergesehene Probleme": USA blockieren Israels Kampfjet-Verkauf an NATO-Partner Kroatien

Washington hat einen 500 Millionen US-Dollar schweren Waffendeal blockiert, der Israel verbietet, Kampfjets an Kroatien zu überführen. Ein Kauf wäre nur möglich, wenn Schlüsselelektronik abgebaut wird, die offenbar zu gut für den NATO-Verbündeten auf dem Balkan ist.

Kroatien war gezwungen, den Kauf der zwölf gebrauchten Jagdflugzeuge rückgängig zu machen. Das israelische Verteidigungsministerium musste zuvor eingestehen, dass es mit dem Verkauf auf "unvorhergesehene Probleme" gestoßen war. "Leider konnten wir das Abkommen wegen Problemen, die nicht zu erwarten waren und nicht unter Kontrolle der Länder stehen, nicht realisieren", sagte der Generaldirektor des israelischen Verteidigungsministeriums, Ehud Adam, am Donnerstag in Zagreb.

Nachdem Tel Aviv im März das Abkommen mit Kroatien über eine halbe Milliarde US-Dollar abgeschlossen hatte, versuchte es, die Amerikaner davon zu überzeugen, dem Drittverkauf von Flugzeugausrüstung aus den USA zuzustimmen. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, der darauf aus ist, die Flugzeuge zu verkaufen, hat das Problem Berichten zufolge sogar mit US-Außenminister Mike Pompeo bei einem Treffen in Brasilien Anfang dieses Monats angesprochen.

Trotz aller Bemühungen blockierte das US-Außenministerium den Transfer von Waffen an das NATO-Mitglied auf dem Balkan. Die USA bestanden darauf, dass Israel die Modernisierungen, die es vorgenommen hatte, einschließlich Elektronik- und Radarsysteme, entfernen muss, bevor es das Flugzeug überführt. Kroatien weigerte sich, die Jets ohne die israelischen Änderungen zu kaufen und kündigte am Donnerstag an, dass die Entscheidung, das Kampfflugzeug F-16 Barak zu beschaffen, das seine veraltete Flotte sowjetischer MiG-21-Jäger ersetzen sollte, aufgehoben wird.

"Israel hat es nicht geschafft, die Opposition der Vereinigten Staaten gegen den Verkauf von zwölf Flugzeugen an Kroatien zu überwinden. Der 500-Millionen-US-Dollar-Deal wird anscheinend gestrichen", erklärte das kroatische Verteidigungsministerium in einer Erklärung.