Niederlande: Außenminister provoziert mit Aussagen zu Osteuropa und Multikulti

Der niederländische Außenminister Stef Blok hat breite Empörung mit abfälligen Äußerungen über die multikulturelle Gesellschaft und die Integration von Flüchtlingen ausgelöst. Er kenne kein Land, in dem Menschen aus verschiedenen Kulturen friedlich zusammen lebten.

Der Rechtsliberale hatte gesagt, dass Flüchtlinge in Osteuropa "kein Leben hätten" und dass er kein Land kenne, in dem Menschen aus verschiedenen Kulturen friedlich zusammen lebten. Ein TV-Sender hatte die Äußerungen veröffentlicht. Nach heftigen Protesten fast aller Parteien sprach der Minister am Mittwochabend sein Bedauern aus.

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Blok hatte erklärt, dass eine Verteilung von Flüchtlingen in der EU nicht gelingen werde. "Die Ost-Europäer werden dem nie zustimmen." Zudem hätten es "farbige Menschen" in Polen oder Tschechien sowieso schwer, so Blok.

Die Leute sind innerhalb einer Woche wieder weg, werden wahrscheinlich im wahrsten Sinne des Wortes zusammengeschlagen.

Der Minister hatte Anfang Juli vor rund 80 niederländischen Mitarbeitern internationaler Organisationen geredet. Videoaufnahmen des nicht-öffentlichen Treffens waren dem TV-Programm Zembla zugespielt worden.

Auch die Koalitionspartner rügten Blok scharf und sprachen von "unbegreiflichen Aussagen". Selbst seine eigene Partei VVD distanzierte sich. Nur der Rechtspopulist Geert Wilders lobte die Aussagen.

Blok räumte Fehler ein und nannte seine Aussagen "unklug." Er habe provozieren wollen, schrieb er dem Parlament. "Ich hätte besser auf meine Worte achten sollen."

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(rt deutsch/dpa)