Tatort-Aneignung: Britische Regierung will Haus von Sergej Skripal kaufen

Bis heute hat die britische Regierung keinerlei Belege für ihre Behauptung vorgelegt, Moskau habe in Salisbury ein Attentat auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal verübt. Nun will sie laut einem Medienbericht dessen Haus aufkaufen.

Laut einem Bericht der Sunday Times beabsichtigt die britische Regierung, das Haus von Sergej Skripal in der englischen Kleinstadt Salisbury zu kaufen. Dort wurden der ehemalige russische Doppelagent und seine Tochter Julia Skripal Anfang März bewusstlos auf einer Parkbank aufgefunden. Nach britischen Angaben wurden sie Opfer eines Anschlags mit dem Nervengift Nowitschok, das an der Türklinke des Hauses angebracht worden sein soll. London macht die russische Regierung für das Attentat verantwortlich.

Der Erwerb des Hauses werde den Steuerzahler 350.000 britische Pfund (400.000 Euro) kosten, so die Zeitung unter Berufung auf Regierungsbeamte. Auch das Haus des Polizisten Nick Bailey, der ebenfalls mit Nowitschok in Kontakt gekommen sein soll, will die Regierung demnach für 430.000 Pfund (490.000 Euro) aufkaufen.  

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Alles in allem werden sich die Kosten für den Kauf beider Häuser sowie von Autos und anderer Besitztümer auf eine Million Pfund belaufen. Ob die Regierung mit dem Tatort-Aufkauf etwas verbergen wolle, fragten sich daraufhin Mitglieder der Twitter-Community. So kommentierte ein Nutzer:

Häuser, Autos und Besitztümer von beiden Skripals und Bailey werden vom Staat gekauft? Aus welchem Grund genau? Wollen sie ein Nowitschok-Museum eröffnen? Oder haben sie etwas zu verbergen?

Mit dem Erwerb sollen "die nicht-existenten Beweise verborgen" werden, antwortete daraufhin ein anderer Nutzer sarkastisch.

Andere meinten, die Gelder sollten besser sozialen Zwecken wie dem Gesundheitssystem (NHS) oder der Unterstützung der Opfer des Hochhausbrands im Grenfell-Tower zugeführt werden.

 

Trotz des Anschlags mit dem laut Experten tödlichsten Nervengift der Welt haben sowohl Sergej und Julia Skripal als auch der Polizist Nick Bailey das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen. Bis heute hat London keinerlei Belege für seine Anschuldigung gegenüber Moskau vorgelegt und sich im Fall Skripal in zahlreiche Widersprüche verwickelt.

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