Neuer britischer Skripal-Bericht: "Experten haben jetzt Nowitschok-Labor in Russland identifiziert"

Britische Medien haben mit Verweis auf Geheimdienstquellen einen Bericht veröffentlicht, wonach Experten das russische Labor identifiziert hätten, in dem das angebliche Nowitschok hergestellt wurde: "Die Experten sind sich recht sicher, wenn auch nicht zu 100 Prozent."

Britische Experten haben Medienberichten zufolge das russische Labor identifiziert, aus dem das Nervengift für den mutmaßlichen Anschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter stammen soll. Dies sei in Kooperation zwischen wissenschaftlichen Analysten und Geheimdiensten gelungen, berichtete zuerst die britische Tageszeitung The Times am heutigen Donnerstag.

Mehr zum Thema - Enthüllung zu Skripal: Amerikaner und Briten wollten OPCW-Debatte über Nowitschok-Gift verhindern

"Die Experten sind sich zwar nicht zu 100 Prozent, aber doch recht sicher", so die Times in gewohnt britischer Manier. Eine konkrete Quelle für ihre Behauptung nannte die Zeitung bisher jedoch nicht.

Ein Regierungssprecher wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren. Der Chef der geheimen britischen Forschungsanlage Porton Down, Gary Aitkenhead, hatte zuvor in einem Interview erklärt, dass die präzise Quelle für das Nervengift Nowitschok nicht identifiziert werden konnte.

Mehr zum Thema - Britisches Außenamt: Wir haben niemals behauptet, dass das Nervengift Nowitschok aus Russland stammt

Wegen seiner bisher nicht belegbaren Vorwürfe an Moskau gerät der britische Außenminister Boris Johnson unterdessen immer stärker unter Druck. Labour-Chef Jeremy Corbyn warf Johnson vor, dass dieser entweder nicht all sein Wissen preisgebe oder massiv übertreibe. Labour-Politikerin Diane Abbott sprach von "Irreführung der Öffentlichkeit". Johnson erwiderte daraufhin, dass der Oppositionschef genauso wie Russland versuche, Großbritannien zu diskreditieren.