EU-Nachbarn begrüßen baldige Regierungsbildung in Deutschland

Mehrere europäische Staatschefs haben sich erleichtert über die in Deutschland nun mögliche Regierungsbildung gezeigt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von einer "guten Nachricht für Europa". Belgien fordert, nun keine Zeit mehr zu verlieren.

Deutschlands Nachbarn mussten lange darauf warten, mit der größten Wirtschaftsmacht Europas wieder auf einer gesicherten Grundlage verhandeln zu können. Dementsprechend groß war die Erleichterung in vielen EU-Hauptstädten nach dem positiven Entscheid der SPD-Basis zum Regierungseintritt. So hieß es am Sonntag aus dem Umfeld des französischen Präsidenten Emmanuel Macron:

Das ist eine gute Nachricht für Europa. Frankreich und Deutschland werden in den kommenden Wochen gemeinsam an neuen Initiativen arbeiten, um das europäische Projekt voranzubringen."

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Belgiens Premier Charles Michel drängte, die künftige Regierung derweil, schnell auf europäischer Ebene aktiv zu werden: "Ich bin überzeugt, dass die Bundesregierung eine treibende Kraft des europäischen Projekts sein kann", sagte Michel. "Es gilt, keine Zeit zu verlieren!"

Und auch die Führung der EU-Bürokratie begrüßte die Entscheidung der SPD-Mitglieder. So schrieb der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermanns, auf Twitter: "GroGO! für Solidarität in D und EU!"

Auch EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici verkündete auf dem Kurznachrichtendienst: "Glückwunsch an meine SPD-Freunde für ihre verantwortungsvolle und entscheidende Abstimmung." Deutschland sei jetzt bereit, sich für ein "stärkeres Europa" einzusetzen.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte sich bereits im Februar zufrieden mit dem damals veröffentlichten Koalitionsvertrag gezeigt: "Das Europa-Kapitel gefällt mir sehr gut", sagte der Spitzenpolitiker damals.

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