Frankreich: Der Louvre stellt NS-Raubkunst zur Schau und hofft auf Rückkehr rechtmäßiger Besitzer

Der Pariser Louvre stellt derzeit 31 Gemälde aus, die während des zweiten Weltkriegs von Nazis aus Frankreich geraubt wurden und in Deutschland wieder auftauchten. Die Aussteller hoffen, dass sich auf diese Weise die rechtmäßigen Besitzer finden lassen.

Insgesamt bewahrt der Louvre 296 Bilder auf, die unter Raubkunst fallen. Die Sammlung trägt den Namen Rose-Valland, ein französischer Kurator, der sein Leben riskierte, als er Notizen über die gestohlenen Kunstwerke sammelte. Mehr als 45.000 Kunstwerke gingen wieder an ihre Besitzer, mehr als 2.000 können niemandem zugewiesen werden. Unter den nun ausgestellten 31 Gemälden finden sich auch bekannte Namen, wie die Landschaftsmalereien von Thédore Rousseau "La Source du Lison" und Eugène Delacroixs "Le Marschall Ferrand". Die weiteren Werke sind von niederländischen Künstlern, etwa Jacob van Felsen aus dem 16. Jahrhundert und Francois Boucher aus dem 18. Jahrhundert. 

Sébastian Allard ist Leiter der Gemäldeabteilung des Museums: 

Der Großteil der Kunstwerke, die gefunden wurden, wurden jüdischen Familien entwendet. Die Erben könnten so die Werke sehen, erklären, dass sie ihnen gehören und so um ihre offizielle Rückgabe bitten. Wir mussten dieser Sache mehr Aufmerksamkeit schenken und die Öffentlichkeit in Kenntnis setzen. Wir dachten uns, wir müssen die speziellen Fälle dieser Werke herauskehren. 

Bei der Erben-Findung hilft die französische Regierung durch eine Arbeitsgruppe. Seit dem Jahr 1951 konnten nur 50 Gemälde in die Hände von rechtmäßigen Erben gegeben werden. Mit der Zeit wird die Aufgabe zunehmend schwieriger: 

Menschen, die sich melden, müssen Beweise vorlegen, zum Beispiel, dass das Kunstwerk ihrem Großvater gehörte. Sie müssen alte Familienbilder und Kaufbeweise oder Zeugenaussagen sammeln. Das kann Jahre dauern.