Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti hat am Samstag über einen erfolgreichen Einsatz der russischen Artilleristen im Südosten des Gebiets Saporoschje berichtet. Laut einem Kanonier habe die russische Artillerie-Selbstfahrlafette Giazint-S das Artillerieduell gegen die US-amerikanische Haubitze M777 in der Nähe des Ortes Guljaj Pole gewonnen. Der Soldat ist Angehöriger der 305. Artilleriebrigade "Ussuriysk" der Wostok-Truppengruppe mit dem Rufzeichen "Juritsch".
"Es gab einen Moment mit den 'Sieben' (US-Haubitzen M777 – Anm. d. Red.), sie rollten nahe heran, wir konnten sie mit voller Ladung gerade erreichen. Sie feuerten zwei Granaten ab und verfehlten uns und wir erledigten sie beim fünften Mal", sagte der Soldat.
Ihm zufolge ist die Besatzung bei ihrem täglichen Dienst im Durchschnitt zwei- bis dreimal im Kampfeinsatz. Um ein Ziel zu zerstören, würden zehn Granaten ausgegeben, aber normalerweise reichten drei bis fünf aus. "Es gibt keine Probleme mit dem Nachfüllen der Munition, es sind immer Granaten vorhanden", fügte der Richtschütze der Giazint-S mit 152 Millimetern hinzu.
Die USA haben der Ukraine noch im Jahr 2022 bis zu einhundert M777-Langstreckenhaubitzen mit einem Kaliber von 155 Millimetern geliefert. Wie andere Artilleriesysteme aus westlicher Produktion werden auch die M777 von den ukrainischen Truppen aktiv zur Beschießung von Städten in den neuen russischen Regionen im Donbass und in Neurussland eingesetzt.
Zu diesen Waffen zählen auch die deutschen Panzerhaubitzen PzH 2000, die seinerzeit von den deutschen Medien genauso wie die M777 als Game-Changer gepriesen wurden. Doch das verlorene Duell gegen die noch in der Sowjetunion entwickelte Selbstfahrlafette Giazint scheint nun kein Zufall mehr zu sein.
Die Probleme mit Verschleiß und Munitionsmangel zeichneten sich bereits im Frühjahr 2023 ab, wie die Tagesschau noch im April meldete. Im Dezember 2023 schlug der Bild-Redakteur Julian Röpcke Alarm. Seinen Quellen in der ukrainischen Armee zufolge seien schon damals die meisten gelieferten mobilen Geschütze aus dem Westen nicht mehr einsatzfähig gewesen, weil die Läufe durch Dauerfeuer "kaputt geschossen" worden oder andere Funktionen ausgefallen seien. "Die westlichen Panzerhaubitzen sind nicht für einen echten, langen Krieg gemacht, sondern nur für kurze Einsätze", schloss er.
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