Finnisches Festival beendet Zusammenarbeit mit Heineken wegen Tätigkeit in Russland

Das finnische Musikfestival Flow hat die Zusammenarbeit mit der Heineken-Brauerei aufgekündigt. Grund ist die fortgeführte Geschäftstätigkeit des Bierkonzerns in Russland.

Bier gehört zur Politik, da ist sich man in Finnland sicher. Hier wurde gerade Bierkonzern Heineken aus dem Sponsoring eines Musikfestivals geworfen, weil er mit Russland zusammenarbeitet. Wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf die Veranstalter berichtet, hat das Flow Music Festival, das im August in der finnischen Hauptstadt stattfinden soll, die Beendigung der Zusammenarbeit mit der Biermarke Heineken Silver angekündigt, da Heineken seine Tätigkeit in Russland trotz allem fortsetzt. Wörtlich teilen die Organisatoren des Festivals mit:

"Das Flow Festival hat beschlossen, seine Zusammenarbeit mit der Marke Heineken Silver aufgrund der Aktivitäten von Heineken in Russland zu beenden."

Heineken Silver wird auf dem Festival durch Produkte von Hartwall, einem großen finnischen Vertreiber von alkoholfreien und alkoholarmen Getränken, ersetzt, so die Veranstalter.

Zuvor hatten russische Medien berichtet, dass Heineken plant, Russland bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2023 zu verlassen. Dies hat das Unternehmen jedoch noch nicht umgesetzt. Wie im Frühjahr bekannt wurde, hat das Unternehmen seinen Nettogewinn in Russland im Jahr 2022 sogar verdreifacht. Die Agentur Interfax schreibt dazu:

"Wie aus den Erklärungen von LLC United Heineken Breweries hervorgeht, belief sich der Nettogewinn im Jahr 2022 auf 2,606 Milliarden Rubel gegenüber 878,9 Millionen Rubel im Jahr 2021. Der Bruttogewinn stieg auf 16,2 Milliarden Rubel von 14,5 Milliarden Rubel im Jahr zuvor. Der Gewinn aus dem Verkauf stieg von 600,7 Millionen Rubel auf 2,4 Milliarden Rubel. Der Umsatz des Unternehmens stieg auf 41,978 Milliarden Rubel von 36,924 Milliarden Rubel im Jahr 2020.

Wie Heineken selbst in seinem Bericht für das erste Quartal mitteilte, hat das Unternehmen einen Käufer für sein Russland-Geschäft gefunden und wartet nun auf eine Entscheidung der Behörden. Der
mögliche Kandidat wurde nicht bekannt gegeben."

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