"Zutreffend und mutig": Russlands Ex-Präsident Medwedew lobt Orbán für Ukraine-Kritik

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew hat Viktor Orbáns Äußerungen zu Ukraine als zutreffend und mutig bezeichnet. Orbán hatte zuvor kritisiert, dass die Ukraine am Tropf der EU hänge und finanziell nicht existent sei.

Am Freitag hat der russische Ex-Präsident und Vizevorsitzende des Sicherheitsrates Dmitri Medwedew den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán mit Lob überschüttet. Bezugnehmend auf ein Interview Orbáns schrieb er auf seinem Telegram-Kanal: "Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat erklärt, dass die Ukraine finanziell nicht existiert. Sobald die Finanzierung durch die USA und Europa aufhört, wird auch der Krieg aufhören. Gut gesagt, mutig und richtig für einen europäischen Politiker." Medwedew fügte hinzu:

"Sobald die westliche Finanzierung aufhört, wird auch die Ukraine verschwinden. Denn dann braucht sie niemand mehr."

Mit seinem Beitrag knüpfte Medwedew an seinen eigenen Text "Warum wird die Ukraine verschwinden? Weil sie niemand braucht" an, den er am 8. April auf VKontakte veröffentlicht hatte. In seinem Kurz-Essay hatte der russische Politblogger vom hohen Rang argumentiert, dass kein Kontinent der Erde und vor allem die Ukraine selbst die Ukraine in ihrer jetzigen Form als "nazistisches Regime" und "Pseudoland" vermissen werde. 

Orbán hatte die Ukraine zuvor in einem Interview mit dem ungarischen Radiosender Kossuth als ein finanziell nicht existierendes Land bezeichnet, das direkt von seinen Verbündeten abhängig ist.

"In der Tat ist die Ukraine ein finanziell nicht existierendes Land. Der Rückgang der Wirtschaftsindikatoren ist enorm, was aufgrund der Invasion völlig verständlich ist. Offensichtlich kann sich die Ukraine nicht selbst finanzieren", sagte der ungarische Ministerpräsident vor Reportern. Er betonte, dass die ukrainischen Renten, Gehälter, Bildung und Gesundheitsfürsorge alle von Europa bezahlt werden – mit Geld, das den europäischen Wirtschaften fehlt.

"Sobald wir die Finanzierung der Ukraine einstellen, wird der Krieg beendet."

Orbán unterstrich auch die Rolle der USA als Hauptinteressent am Konflikts. Die Vereinigten Staaten hätten ihre Absicht, alle in den militärischen Konflikt in der Ukraine hineinzuziehen, nicht aufgegeben. Ungarn werde jedoch auf der Seite des Friedens bleiben, verkündete der Ministerpräsident am Freitag in einer Sendung des Radiosenders Kossuth.

Er betonte, die USA "haben ihren Plan nicht aufgegeben, jeden in ein Militärbündnis zu zwingen", das der Ukraine Waffen liefert und die Fortsetzung der Feindseligkeiten unterstützt. In diesem Zusammenhang warnte Orbán erneut, dass die Gefahr einer Eskalation des Konflikts zu einem neuen Weltkrieg von Tag zu Tag wachse. Er betonte: "Wenn ein Weltkrieg ausbricht, dann wird es ein Atomkrieg sein."

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