Die USA seien der Anstifter und die größte Triebkraft im Ukraine-Konflikt, erklärte Mao Ning, die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, bei ihrer regelmäßgigen Pressekonferenz. Washington schicke weiterhin Offensivwaffen in die Ukraine, sodass der Krieg hinausgezögert werde und die Intensität der Kampfhandlungen zunehme, hieß es. Wenn sich die Vereinigten Staaten wirklich um die Sicherheit des ukrainischen Volkes sorgten und aufrichtig darauf hofften, dass die Krise schnellstmöglich endet, sollten sie aufhören, Waffen an die Ukraine zu liefern und Profite aus dem Krieg herauszuschlagen, so Mao. Und weiter:
"Es ist notwendig, so schnell wie möglich auf verantwortungsvolle Weise die Deeskalation zu fördern, günstige und notwendige Voraussetzungen sowie Bedingungen dafür zu schaffen, dass die betroffenen Parteien Friedensgespräche führen."
Auf eine Journalistenfrage, wie sie die Behauptung der US-Regierung kommentiere, chinesische Staatsunternehmen würden Russland vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise Hilfe leisten, sagte Mao, China lehne unbegründetes Misstrauen Washingtons gegenüber Peking ab. Man werde nicht tatenlos zusehen, wenn die USA die legitimen Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen unangemessen beeinträchtigten, so die Sprecherin weiter. In der Ukraine-Frage habe China immer eine objektive und faire Haltung eingenommen, sich stets für Friedensverhandlungen ausgesprochen und eine konstruktive Rolle bei der Förderung einer politischen Lösung gespielt, betonte sie. Peking würde kein Öl ins Feuer gießen, geschweige denn den Augenblick nutzen.
Russlands Vizeaußenminister Sergei Rjabkow erklärte zuvor in einem Interview mit RIA Nowosti, Moskau betrachte Washington als einen "Chefdirigenten" und "Hauptnutznießer" in der Ukraine-Krise. Das Land sei für die Vereinigten Staaten ein Testgelände für Produkte ihres militärisch-industriellen Komplexes, wo man herausfinden wolle, inwiefern sie gegenüber russischen Waffen effektiv seien, so Rjabkow. Die russische Seite hat wiederholt erklärt, dass westliche Militärhilfe nichts Gutes für die Ukraine verheiße und den Konflikt nur hinauszögere. Die Waffentransporte würden zu einem legitimen Ziel für die russische Armee.
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