Kaili beteuert ihre Unschuld – Bargeldgegner nutzen die Affäre

Insgesamt 1,5 Millionen Euro sind in der vermeintlichen Schmiergeldaffäre sichergestellt worden. Eva Kaili beteuert inzwischen, das Geld habe ihr Lebensgefährte für Dritte verwahrt. Die Brüsseler Affäre gewinnt nach wie vor keine klaren Konturen.

Die ehemalige Vizepräsidentin des Europaparlaments, die Griechin Eva Kaili, hat mittlerweile bestritten, mit den 600.000 Euro zu tun gehabt zu haben, die gefunden worden waren. Ihr Lebensgefährte Francesco Giorgi soll das Bargeld angebracht haben, um es für eine dritte Person zu verwahren; ihr Vater habe das Geld seinem eigentlichen Eigentümer wieder übergeben sollen.

Das passt zu der ursprünglichen Meldung der belgischen Zeitung Le Soir, nach der alle Verdächtigen in dem Fall italienischer Nationalität oder Abstammung seien. Die belgische Justiz hat zwar bisher die Vermutung geäußert, das aufgefundene Geld stamme aus Katar, aber keine weiteren Belege dafür veröffentlicht, die den Ursprung der insgesamt beschlagnahmten 1,5 Millionen Euro in bar klären.

Zusätzlich wurden inzwischen auch die Konten sowie sämtlicher sonstiger Besitz der Verdächtigen beschlagnahmt. Im Gegensatz dazu fand bei der ebenfalls im Zusammenhang mit dem Pharmaunternehmen Pfizer in Verdacht stehenden Präsidentin der EU-Kommission bisher nichts dergleichen statt.

Die Affäre nützt jedenfalls jetzt bereits dem in der EU angestrebten politischen Vorgehen gegen das Bargeld. In der Debatte zur Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte gestern der Grüne Jürgen Trittin: "Weiterhin dagegen zu sein, dass es eine Obergrenze für Bargeldzahlungen gibt, ist angesichts der Bargeldhaufen, die da gefunden worden sind, meines Erachtens genau die falsche Konsequenz aus diesem Skandal."

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