Korruptionsskandal im EU-Parlament: Haftbefehl gegen vier Verdächtige

Taschen voller Geld wurden laut einem Medienbericht bei der festgenommenen griechischen Vizepräsidentin des EU-Parlaments Eva Kaili beschlagnahmt. Nun gibt es erste Haftbefehle. Weitet sich der Korruptionsskandal, in den Katar verwickelt sein soll, noch aus?

Im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal im Europaparlament hat die belgische Justiz Haftbefehl gegen vier Verdächtige erlassen.

"Sie werden der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, der Geldwäsche und der Korruption beschuldigt",

teilte die Staatsanwaltschaft am Sonntag in Brüssel mit. Offen blieb zunächst, ob auch die festgenommene Parlaments-Vizepräsidentin Eva Kaili dazu gehört. Zwei weitere Festgenommene seien vom Untersuchungsrichter wieder freigelassen worden. Zudem sei am Samstagabend das Haus eines weiteren Europa-Abgeordneten durchsucht worden. Weitere Angaben werde man zum jetzigen Zeitpunkt nicht machen, hieß es von der belgischen Justiz. Auch zur Identität des weiteren Abgeordneten gab es keine Informationen.

Hintergrund ist einer der größten Korruptionsskandale in der Geschichte des EU-Parlaments. Es geht um Ermittlungen wegen mutmaßlicher Bestechung und Bestechlichkeit, Geldwäsche und versuchter Einflussnahme auf politische Entscheidungen durch das Emirat Katar, den Gastgeber der laufenden Fußball-WM. Am Freitag gab es deswegen mindestens 16 Durchsuchungen und am Wochenende sechs Festnahmen.

(rt/dpa)

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