Nach langer Pause: Putin und Scholz telefonieren miteinander

Nach fast drei Monaten Funkstille haben Russlands Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag wieder miteinander telefoniert. Das Gespräch sei auf Initiative der deutschen Seite geführt worden, berichtete der Kreml.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat mit Wladimir Putin telefoniert, um die Lage in der Ukraine zu besprechen, teilte der Pressedienst des Kremls am Freitag mit. Demnach habe Putin bei dem Gespräch auf die "destruktive Linie westlicher Staaten", einschließlich Deutschlands, hingewiesen, die die Ukraine mit Waffen versorgen:

"Der russische Präsident forderte die deutsche Seite auf, ihr Vorgehen im Zusammenhang mit den ukrainischen Ereignissen zu überdenken."

Ein solches Vorgehen ermutige radikale ukrainische Nationalisten zu immer blutigeren Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung, hieß es auf der Webseite des Kremls.

Außerdem verteidigte Putin die jüngsten Raketenangriffe gegen die Ukraine als Antwort auf die Provokationen Kiews. Ihm zufolge habe die russische Armee lange von gezielten Raketenangriffen in der Ukraine abgesehen, sich aber als Reaktion auf die Angriffe Kiews auf die Krim-Brücke und Energieanlagen dazu gezwungen gesehen. 

Die Anschläge auf die Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 erforderten eine transparente Untersuchung unter Einbeziehung russischer Fachstrukturen, sagte Putin. Außerdem besprachen die beiden den sogenannten Getreidedeal. Putin rief dazu auf, das Abkommen gewissenhaft umzusetzen und alle Hindernisse für russische Lieferungen zu beseitigen.

Zuletzt hatten die beiden am 13. September miteinander telefoniert.

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