Britische Banken setzen Vergabe von Krediten aus

Ein stärkerer US-Dollar und Zweifel an den Haushaltsplänen von Premierministerin "Liz" Truss ließen das britische Pfund am Montag auf ein Rekordtief abstürzen. Nun reagieren mehrere britische Banken, indem sie bestimmte Kredite nicht mehr vergeben wollen.

Nach dem Absturz des britischen Pfund haben mehrere britische Banken und Bausparkassen die Vergabe von Krediten ausgesetzt. Das Pfund Sterling war in den vergangenen Tagen auf einen Tiefstand gefallen, nachdem die neue britische Regierung Steuererleichterungen und eine enorme Staatsverschuldung angekündigt hatte.

Die Anbieter Halifax, Virgin Money sowie die Skipton Building Society kündigten Anfang der Woche an, bestimmte Kredite vorübergehend nicht mehr anzubieten, wie die Nachrichtenagentur PA meldete. Bestehende Verträge sind in den meisten Fällen nicht betroffen. In Kürze sollen neue Angebote auf den Markt kommen – mutmaßlich mit dem Kurs angepassten Konditionen.

Es wird damit gerechnet, dass die britische Notenbank den Leitzins erneut erhöhen wird. Marktbeobachter halten im kommenden Jahr Zinsen von mehr als sechs Prozent für möglich. Die Bank of England hatte am Montag erklärt, die Entwicklungen auf den Finanzmärkten genau zu beobachten und – wenn nötig – die Zinsen weiter zu erhöhen, um die Inflation im Vereinigten Königreich unter Kontrolle zu bringen. Erst vor wenigen Tagen hatte sie den Leitzins um 0,5 Punkte auf 2,25 Prozent angehoben. Es war die siebte Zinserhöhung in Folge.

Mehr zum ThemaHoffnung für die Welt: Des Westens Kartenhaus steht vor dem Einsturz

(rt de/dpa)