NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und westliche Politiker betonen unermüdlich, das Bündnis sei nicht auf Konfrontation aus. Dennoch nimmt die Zahl der NATO-Truppen und -Waffen in Osteuropa nicht erst seit dem Jahr 2014 stetig zu. Allein im laufenden Jahr wurde zweimal verkündet, dass das Bündnis seinen Zusammenschluss in der Region verstärkt hat.
Derzeit registriert der weißrussische Sicherheitsrat besorgt eine starke Zunahme der Aufklärungsflüge entlang der Grenzen des Landes. Weißrusslands Staatssekretär im Sicherheitsrat Aleksander Wolfowitsch erklärte in einer Sendung des Fernsehsenders Belarus-1:
"Allein heute wurden vier Überflüge von Aufklärungsflugzeugen entlang der Grenzen der Republik Weißrussland registriert. Die Zahl der Einsätze überschreitet 30 bis 35 Aufklärungsflüge in einer Woche."
Wolfowitsch wies auch darauf hin, dass die Zahl der NATO-Übungen in Osteuropa erheblich zugenommen habe und die NATO-Gruppierung im europäischen Raum gestärkt worden sei:
"Heute sind rund 35.000 Personen in Osteuropa im Einsatz. Die Zahl der Kampfflugzeuge in Osteuropa liegt bei über 2.000. Heute befinden sich 15 Kriegsschiffe im Mittelmeer und in der Ostsee, darunter zwei atomgetriebene U-Boote, ein Flugzeugträger und über 300 see- und luftgestützte Marschflugkörper."
Im Juni bat der weißrussische Präsident Aleksander Lukaschenko Russland um die Lieferung von Raketensystemen vom Typ Iskander-M – auch zum Schutz der Grenzen gegen NATO-Flugzeuge. Damals wies Lukaschenko auf die Zunahme von Übungsflügen von NATO-Flugzeugen mit Nuklearsprengköpfen hin, die entlang der weißrussischen Grenze durchgeführt werden.
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